Essen. Videocast: Aufgrund sinkender Infektionszahlen stabilisiert sich die Lage in den Kliniken. In Indien dagegen eskaliert das tägliche Sterben.
„Auf den Intensivstationen spüren wir eine Stabilisierung“: Angesichts der sinkenden Zahl von Neuinfektionen in Deutschland gibt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, Entwarnung. Der Abwärtstrend bei den Inzidenzwerten halte an. „Mit einer gewissen Verzögerung“ erreiche diese Entwicklung nun auch die Krankenhäuser, so Werner in unserem Videocast "19 - die Chefvisite".
Hoffnung auf weitere Besserung macht ihm, dass die Zulassung des Biontech-Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige inzwischen bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA beantragt worden sei und „rasch erfolgen“ dürfte. „Dann könnte die Altersgruppe noch vor dem Schulstart nach den Ferien zumindest einmal geimpft sein.“
Großveranstaltungen ohne Schutz: Über 400.000 Kranke an einem Tag in Indien
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Ganz anders die Lage in Indien. Dort hätten die Neuinfektionen heute mit über 412.000 einen neuen Höchstwert erreicht, berichtet der aus der Hauptstadt Neu-Delhi live zugeschaltete Leiter der dortigen Konrad-Adenauer-Stiftung, Peter Rimmele, in der Sendung. „Die Zahlen werden noch einen halben Monat weiter steigen“, fürchtet er. Religiöse Feste mit fast zehn Millionen „weitgehend ungeschützten“ Teilnehmern sowie Massenveranstaltungen im Wahlkampf hätten zur aktuell katastrophalen Lage im Land geführt, so Rimmele.
Wer zuhause stirbt, wird nicht registriert: riesige Dunkelziffer
Dort geht der medizinische Sauerstoff für Covid-Erkrankte aus. Die Dunkelziffer der Covid-Betroffenen sei „ungeheuer hoch“. Opfer, „die zuhause sterben, gehen nicht in die Statistik ein“, so Rimmele: „Es ist ganz ruhig geworden auf den Straßen Neu-Delhis.“ Einen befürchteten Lieferstopp von medizinischen Produkten aus der „Apotheke der Welt“ erwartet Rimmele nicht. Indien werde weiter Pharma-Vorprodukte exportieren und „fast ganz Afrika“ mit Impfstoffen versorgen – aus Gründen der „Impfdiplomatie, damit China nicht allein als Impfwohltäter auftreten kann“.
Deutsche Unternehmen suchen neue Besitzer - es werden Mondpreise verlangt
In Deutschland suchen immer mehr Unternehmer einen Käufer für ihre Firma. Die Pandemie habe vielen Inhabern „Zeit zum Nachdenken gebracht“, sagt Holger Fischer von der Unternehmensberatung Ecovis im Videocast. Das höhere Angebot stoße auf eine „verstärkte Nachfrage, gerade nach kleineren, familiengeführten Unternehmen“ mit 5 bis 15 Millionen Jahresumsatz.
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Viele Verkäufer würden „Mondpreise für ihr Lebenswerk“ verlangen. Sie müssten sich aber klar machen, „dass sie sich selbst überflüssig machen“, so Fischer. Käufer seien an der Zukunft interessiert und würden abschätzen, „was das Unternehmen ohne den Unternehmer wert ist“.
Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 7. Mai, ist Intersport-CEO Dr. Alexander von Preen als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!
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Eine Sammlung der bisherigen Sendungen gibt's auf der Themenseite zur "Chefvisite"