Bielefeld. Bei Ausschreitungen vor dem Fußball-Zweitligaspiel zwischen Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden haben randalierende Gäste am Freitagabend 17 Polizisten verletzt, zwei davon schwer. 250 gewaltbereite Anhänger hatten auch versucht, den Hauptbahnhof zu stürmen. Club distanziert sich von Gewalttätern.
Nach Randalen rund um das Fußball-Zweitligaspiel zwischen Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden (1:1) hat die Polizei 22 Strafanzeigen gestellt. Wie die Bielefelder Polizei am Samstag berichtete, hatten etwa 250 von 800 mit dem Zug angereisten Dresdener Fans schon vor dem Spiel am Freitag versucht, den Bahnhof zu stürmen. Auch auf dem Weg zum Stadion sei es zu erheblichen Ausschreitungen gekommen. Die zweite Halbzeit des Spiels begann verspätet, weil im Dresdner Block massiv Pyrotechnik gezündet worden war. Unter Einsatz mehrerer Polizei-Hundertschaften verlief der Rückweg der Fans nach dem Spiel zum Bahnhof ohne Störungen.
17 der insgesamt rund 900 Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei wurden verletzt. Zwei Beamte erlitten erhebliche Augenverletzungen durch Reizgas und waren auch nach der Behandlung in einer Augenklinik nicht mehr dienstfähig. Gegen die aggressiven Fans wurden Strafanzeigen gestellt unter anderem wegen Körperverletzung gegen Polizeibeamte, Beleidigung, Sachbeschädigung und Abbrennen von Pyrotechnik. Drei Dresdner Fans wurden vorläufig festgenommen und nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen.
Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die aggressiven, teils stark alkoholisierten Fans vor. Ein angeforderter Wasserwerfer kam nicht zum Einsatz. Auf ihrem Weg ins Stadion beschädigten Dresdner Anhänger unter anderem auch geparkte Autos und zwei Imbisswagen.
Dynamo Dresden entschuldigt sich für Randale in Bielefeld
Fußball-Randale in Bielefeld
Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat sich nach den schweren Ausschreitungen rund um die Partie bei Arminia Bielefeld entschuldigt und sich von den Gewalttätern distanziert. Wie Cheftrainer Olaf Janßen seien die Spieler und der gesamte Verein über die Vorkommnisse am Freitagabend zutiefst beschämt.
"Das Ausmaß an Gewalt macht uns fassungslos. Wieder haben in schwarz-gelb auftretende Gewalttäter dafür gesorgt, dass wir als Dynamo mit Krawallen, Ausschreitungen, Diebstahl und sogar schwerer Körperverletzung in Verbindung gebracht werden. Um es ganz klar zu sagen: Das sind keine Fans von Dynamo! Das sind Kriminelle, die Angst und Schrecken verbreiten", erklärte Dynamos Geschäftsführer Christian Müller am Samstag in einer Mitteilung.
Arminia-Geschäftsführer fordert Dresden aus dem Ligabetrieb auszuschließen
Der Verein hat noch am Freitagabend mit der Aufarbeitung der gravierenden Vorkommnisse begonnen. Gemeinsam mit Vertretern der Fanszene, den Sicherheits- und Fanbeauftragten sowie den Polizeibehörden in Bielefeld wollen die Dynamo-Verantwortlichen die Vorgänge analysieren, um zeitnah Konsequenzen ziehen zu können.
Arminia-Geschäftsführer Marcus Uhlig fordert nach den erneuten Krawallen von
Fans des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden beim Spiel in Bielefeld am
Freitagabend (1:1) eine Diskussion über die Verbannung der Gäste aus der 2.
Bundesliga. "Diese Fans sind eine Schande für den deutschen Fußball", sagte
Uhlig der Neuen Westfälischen. Es müssten Überlegungen stattfinden, "ob Dresden
nicht auch aus dem Ligabetrieb ausgeschlossen werden soll". (dpa)