Düsseldorf. Greenpeace hat Wasserproben im Rhein genommen – in allen befand sich Mikroplastik. Die höchste Konzentration fand sich bei Krefeld und Dormagen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Rhein an den Chemie-Standorten in Krefeld und Dormagen erhöhte Konzentrationen von Mikroplastik gefunden. Die höchste Konzentration sei aber nach einem Starkregen bei Köln gemessen worden, teilte Greenpeace am Donnerstag mit. Im dortigen Hafen werde Kunststoff-Granulat verladen, die Messung sei aber etwas stromaufwärts erfolgt.
„Die Behörden müssen nun ermitteln, wer genau den Fluss verschmutzt“, forderte Greenpeace-Experte Manfred Santen. Die Verschmutzung müsse gestoppt werden, auch wenn es dazu noch keine gesetzlichen Regelungen gebe. Der Verdacht liege nahe, dass ein Zusammenhang zur Kunststoffproduktion an den Standorten bestehe. Greenpeace hatte nur primäres, also fabrikneues Mikroplastik untersucht.
250 Wasserproben entlang des Rhein – in allen fand sich Mikroplastik
An Verladestationen im Hafen von Köln-Niehl hatten die Umweltschützer reichlich frei herumliegende Plastikkügelchen entdeckt, die vermutlich bei Ladearbeiten verloren gegangen waren. Zwischen Koblenz und Duisburg hatten die Umweltschützer im vergangenen Herbst 250 Wasserproben genommen und analysiert. Durchschnittlich seien in einem Kubikmeter Wasser 0,88 der winzigen Plastikpartikel entdeckt worden.
Stromabwärts des Industrieparks Dormagen liege die Konzentration an primären Mikroplastikpartikeln um etwa ein Drittel höher als die durchschnittlich gemessene Konzentration stromaufwärts des Industriegebiets Chempark Dormagen.
Mikroplastik gilt als gesundheitsschädlich
Neben industriellen Produktionsprozessen könnten die Mikroplastikpartikel auch aus Filtersystemen von Wasseraufbereitungsanlagen stammen. Als Mikroplastik wertete Greenpeace Plastikpartikel mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern.
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Mikroplastik gilt als schädlich für die Gesundheit von Tieren und Menschen. In früheren Studien hatte Greenpeace gezeigt, dass sich Plastikpartikel inzwischen in Austern und Miesmuscheln sowie im Verdauungstrakt von Heringen finden lassen. (dpa)