Düsseldorf. Die Corona-Krise hat dem Düsseldorfer Flughafen stark zugesetzt. Doch jetzt wird es wieder voll. Und das hat Folgen für die Abfertigung.
Wer in den Osterferien oder den Sommerferien von Düsseldorf abhebt, muss sich auf Schlangen bei der Abfertigung einstellen. Von den Rekorden des Jahres 2019 ist der Flughafen zwar noch weit entfernt. Aber im Sommer rechnet er mit 75 Prozent der Passagiere des Vor-Corona-Jahres.
Intensive Gespräche mit der Bundespolizei
„Es wird durchaus zu Engpässen kommen“, räumte Flughafen-Geschäftsführer Thomas Schnalke bei der Vorstellung der Jahresbilanz am Mittwoch ein. Man sei in „intensiven Gesprächen mit der Bundespolizei“, die dafür zuständig ist, bei Sicherheitsunternehmen das nötige Personal zu besorgen und bereits einen zweiten Dienstleister beauftragt hat. In diesem Bereich, so Schnalke, gebe es „bundesweit Engpässe“.
Auch interessant
Für das gesamte Jahr rechnet Schnalke in Düsseldorf mit 16 Millionen Passagieren, 2019 waren es 25,5 Millionen, im vergangenen Jahr 7,9 Millionen. Der Krieg in der Ukraine könne die prognostizierten Zahlen beeinflussen, bisher mache sich das noch nicht bemerkbar.
Ein Minus von 40 Millionen Euro
Wirtschaftlich blicke man sehr zuversichtlich nach vorne, so Finanzchef Lars Mosdorf, wenn auch in diesem Jahr ein Minus von 40 Millionen Euro steht, und die Gesamtverbindlichkeiten bei rund 1,15 Milliarden liegen. 400 der 2266 Stellen wurde abgebaut, in nur zwölf Fällen, so Schnalke, habe man betriebsbedingte Kündigungen aussprechen müssen.
Kredit über 250 Millionen Euro
Die Entgelte für die Fluglinien wurden „nennenswert erhöht für die nächsten Jahre“, in diesem Jahr um sechs Prozent. Mosdorf rechnet für 2022 mit einer Ergebnisverbesserung um 57 Millionen Euro. Ein vom Land abgesicherter 250-Millionen-Euro-Kredit und ein 100-Millionen-Euro-Darlehen der Gesellschafter hatten den Flughafen in seiner schwersten Finanzkrise gestützt.
Zur geplanten Kapazitätserweiterung, mit der der Flughafen bis zu 60 Flüge pro Stunde bwickeln könnte, meinte Schnalke mit einem Lächeln: „Der Antrag liegt seit mittlerweile sieben Jahren beim Ministerium. Anfragen sind dort besser aufgehoben.“