An Rhein und Ruhr. Jahr für Jahr fallen auf Weihnachtsmärkten in NRW riesige Mengen Müll an. Petra Manoah will das ändern - und hat sich ein großes Ziel gesetzt.

Glühwein-Becher, Plastikbesteck, Verpackungsmüll - auf Weihnachtsmärkten entstehen riesige Mengen Abfall. Aber geht das auch nachhaltiger? Ja, sagt Petra Manoah. Die Veranstalterin des veganen Wintermarkts in der Duisburger Altstadt hat sich ein großes Ziel gesetzt: „Wir wollen komplett müllfrei bleiben.“ Um das zu schaffen, verzichten die Schausteller auf Verpackungen und Einwegprodukte. „Wir geben ausschließlich Porzellanteller und -tassen raus“, erklärt Manoah.

Der Vorteil: In ihrem angrenzenden Deko-Geschäft kann das Besteck direkt gespült und wiederverwendet werden. „Auf einem großen Weihnachtsmarkt sind nachhaltige Maßnahmen vermutlich etwas schwieriger, weil nicht jeder Aussteller eine Spülmaschine zur Verfügung hat“, so Manoah.

Gaye Sevindim hat in diesem Jahr einen eigenen Stand auf dem Wintermarkt. Sie bietet Taschen, Kissenbezüge und andere Produkte aus recycelten Jeanshosen an. „Ich glaube, dass Upcycling und Nachhaltigkeit für immer mehr Menschen interessant werden“, sagt Sevindim. Auf großen Weihnachtsmärkten sei Umweltschutz aber eher ein Nischenthema. „Wenn man sich nur mal die ganzen überfüllten Mülltonnen anguckt, weiß man, dass Nachhaltigkeit noch nicht selbstverständlich ist.“

Centro Oberhausen: Thema Nachhaltigkeit zunächst auf Eis gelegt

„Düsseldorf Tourismus“ hat den Ausstellern in der Innenstadt nach eigenen Angaben klare Vorgaben zur Abfallvermeidung gemacht. Es gebe weder Plastikbesteck, noch beschichtete Pappteller oder Einwegbecher. „Wie die Ausstellenden die Vorgaben umsetzen - beispielsweise durch essbare Materialien - ist ihnen überlassen“, so Sprecherin Sibel Sen.

Auch „Essen Marketing“ habe alle Händler aufgerufen, nachhaltige Lösungen anzubieten. „An den Getränkeständen setzen die Schausteller bereits seit Jahren auf Mehrwegtassen, die sowohl nachhaltig sind, als auch eine tolle Erinnerung darstellen“, so Sprecher Florian Hecker. Zudem greife die Stadt für ihren Weihnachtsmarkt gezielt auf grünen Strom zurück.

Das Centro Oberhausen hat das Thema Nachhaltigkeit corona-bedingt zunächst auf Eis gelegt. „Der Weg ist klar: Der ganze Plastikmüll muss auf null gefahren werden“, so Centro-Chef Marcus Remark. Dieses Ziel habe das Centro bereits nach der Weihnachtsmarkt-Saison 2019 ausgerufen. Doch dann kam die Pandemie. „Es ist aktuell die falsche Zeit, den Schaustellern noch mehr Bürden aufzuerlegen.“ Zumal die Händler mit der Planung und der sich ständig ändernden Corona-Lage bereits genug Sorgen hätten.