Pendler frustriert - S6 offenbar noch monatelang lahmgelegt

Essen. Die Bahn geht davon aus, dass sie die S-Bahn S 6 zwischen Essen und Düsseldorf wohl erst zum Ende der Sommerferien wieder in Betrieb nehmen kann. Zu heftig sind die Sturmschäden - und dann sind da noch lange geplante Bauarbeiten, die Anfang Juli beginnen sollen.

Durch die ausgedehnten Forste bei Ratingen, ab Kettwig an der Ruhr entlang und dann durch den Essener Stadtwald: Der Weg, den Sturmtief "Ela" am Pfingstmontag von Düsseldorf nach Essen nahm, ist auch der Weg der S-Bahn-Linie 6. Kein Wunder also, dass diese Bahnlinie noch immer gesperrt ist. Und es bleiben wird. Die DB Regio in Düsseldorf teilte am Dienstag mit, dass die S 6 zwischen Essen Hbf und Düsseldorf-Rath voraussichtlich bis in die Sommerferien hinein gesperrt bleiben wird.

Wer regelmäßig auf der Linie fährt, weiß: Das bedeutet - voraussichtlich - einen Ausfall bis in den August. Denn vom 5. Juli bis 18. August hatte die Bahn bereits Bauarbeiten angekündigt, die ebenfalls eine Streckensperrung mit sich bringen.

Die Oberleitung fiel samt Masten herunter

Sturmschäden? Ein Sprecher der Bahn sagte eine Woche nach dem Sturmtief "Ela", entlang der S 6 müsse man eher von "Zerstörungen" als von Schäden sprechen. Umfallende Bäume hätten nicht nur Oberleitungen hinuntergerissen, sondern auch etliche Masten der elektrischen Anlage geknickt oder samt Fundament aus dem Boden gerissen. "Teilweise sprechen wir von einem Wiederaufbau der Oberleitungen", sagte der Sprecher. Die Bahn geht davon aus, dass diese Arbeiten noch Wochen dauern.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, machte sich am 16. Juni 2014 auf den Gleisen der S6 zwischen Düsseldorf und Essen in Ratingen ein Bild von den Schäden auf der Strecke. © dpa | Unbekannt

Hinzu kommt die Dauerbaustelle, die die Bahn nach bisherigen Planungen am 5. Juli an der S 6 einrichten wollte. Bis 18. August sollte die S-Bahn-Linie gesperrt bleiben, weil zwischen Essen-Werden und Düsseldorf-Rath Gleise, Weichen und Kabel erneuert werden müssen. Bei der Bahn ging man am Dienstag davon aus, dass die ungeplante und die geplante Streckensperrung - voraussichtlich - ineinander übergehen werden.

Schienenersatzverkehr wird Normalität

Seit dem Sturm "Ela" fahren statt der S 6 die Busse des Schienenersatzverkehrs. Kein schöner Zusrtand für die Bahnkunden in Ratingen, im Düsseldorfer Nordosten und im Essener Süden. Aber einer, an den sie sich wohl gewöhnen müssen.

Aufräumarbeiten nach dem Orkan

Als Gotteshaus wird das Chorforum seit 2007 nicht mehr genutzt - dennoch wird es ein wenig fehlen, das Kreuz auf der Kirchturmspitze. Etwa eine Woche nach dem Sturm sah sich das Team um Alexander Eberle, Chordirektor des Aalto-Theaters und Gründer des Vereins Chorforum, gezwungen, das Kreuz aus dem Jahr 1954 abzumontieren. Der Orkan hatte das Symbol in Schieflage gebracht, Nachbarn informierten den Verein. Auf dem Dach soll das Kreuz aus Sicherheitsgründen nicht wieder angebracht werden. © Tobias Herbst | Unbekannt

Alexander Eberle, Chordirektor des Aalto-Theaters und Gründer des Vereins Chorforum, gezwungen, das Kreuz aus dem Jahr 1954 abzumontieren. Der Orkan hatte das Symbol in Schieflage gebracht, Nachbarn informierten den Verein. Auf dem Dach soll das Kreuz aus Sicherheitsgründen nicht wieder angebracht werden. © Tobias Herbst | Tobias Herbst Photography

Facebook-Userin @Lina Ko hat uns aus Rüttenscheid ein Dankeschön an die Helfer und ein Foto geschickt: "Ein großer Dank auch an die Helfer der Feuerwehr und des THW aus dem bergischen Land, die hier in Rüttenscheid bei Aufräumarbeiten geholfen haben. (Meine Mom mitten drin)." © Unbekannt | Unbekannt

Feuerwehrsprecher Mike Filzen schreibt: "Am Tag 4 nach Ela sind erneut 900 Kräfte in Essen unterwegs. Zwei Bereitschaften sind eingetroffen und werden in die Lage eingewiesen. Das sind die Bereitschaften aus Aachen/Heinsberg mit 160 Mann/Frau, und Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis mit 260 Kräften. Das THW ist ebenfalls wieder mit 150 Mann und speziellen Geräten (Kranwagen) da. Insgesamt stehen uns 18 zusätzliche auswärtige Hubrettungsgeräte zur Verfügung. Da werden wir eine dicke Anzahl unserer offenen Posten erledigen können. Das Bild zeigt die Bereitschaft 4 aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis." © Feuerwehr Essen | Unbekannt

Drehleitern der Feuerwehren Geisweis und Dahlbruch (Kreis Siegen) vor ihrem Einsazu in Essen. Foto: Mike Filzen © Feuerwehr Essen | Unbekannt

Auch Feuerwehrleute aus Lennestadt packen in Essen mit an. Foto: Mike Filzen © Feuerwehr Essen | Unbekannt

Sturmschäden im Schlosspark Borbeck eine Woche nach dem Sturm.Foto: Knut Vahlensieck © WAZ Fotopool | Unbekannt

Am Haumannplatz in Rüttenscheid packten am Donnerstag zahlreiche Helfer mit an, um umgestürzte Bäume beiseite zu räumen. © Unbekannt | Unbekannt

In Essen-Holsterhausen, auf der Planckstraße, sind immer noch viele Autos unter Baumtrümmern begraben. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

In Essen-Holsterhausen, auf der Planckstraße, sind immer noch viele Autos unter Baumtrümmern begraben. Bestandsaufnahmen durch Bernd Klösgen, Feuerwehrchef aus Erftstadt. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Leserin Renate Heimann hat Sturmschäden in Essen festgehalten © Renate Heimann | Renate Heimann

Die Potsdamer Straße ist weiterhin blockiert. Auch Ibrahim Kocok ist mit den Nerven am Ende. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Die Potsdamer Straße ist weiterhin blockiert. © WAZ Fotopool | Essen

Die Potsdamer Straße ist weiterhin blockiert. Autobesitzer Daniel Boos hat Glück gehabt, sein Auto steht inmitten von Baumtrümmern, hat aber nicht viel abbekommen. Foto: Kerstin Kokoska © Essen | Essen

Die Potsdamer Straße ist weiterhin blockiert. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Auf der Strecke der S6 im Essener Süden wurde nach Angaben der Deutschen Bahn die Hälfte der Oberleitungen zerstört. Die S6 wird wochenlang nicht in Essen fahren können. Foto: Rolf Vennenbernd © dpa | dpa

Eine Aufnahme vom 13. Juni 2014. Foto: Knut Vahlensieck © WAZ Fotopool | Unbekannt

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, unterhält sich am 16.06.2014 auf den Gleisen der S6 zwischen Düsseldorf und Essen in Ratingen (Nordrhein-Westfalen) mit Mitarbeitern. Foto: Rolf Vennenbernd © dpa | dpa

Die Auswirkungen von Sturmtief "Ela" und Orkan "Christian" sind auch nach Tag 5 im Grugapark noch deutlich sichtbar. Die Grugabahn kann vorerst auch nicht fahren, hier versperrt ein riesiger Baum die Gleise. Foto vom Samstag, 14. Juni 2014. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen

Ein "Baumskelett" an der Isenbergstraße am 14. Juni 2014. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ FotoPool | Essen

Ein Baumskelett, fünf Tage nach dem Sturm, an der Rosastraße in Rüttenscheid. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen

Der Haumannplatz fünf Tage nach dem Sturm. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © WAZ Fotopool | Essen

Der Haumannplatz fünf Tage nach dem Sturm. Im Hintergrund: das Polizeipräsidium. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © WAZ Fotopool | Essen

Der Haumannplatz fünf Tage nach dem Sturm.Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Eine Aufnahme aus Rüttenscheid, fünf Tage nach dem Sturm. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ FotoPool | Essen

Die Mitglieder der Facebookgruppe "Frohnhausen", ehrenamtliche und selbstorganisierte Helfer sind für die Kindergartenleiterin der evangelischen Kindertagesstätte an der Grevelstraße, Nicole Becker, Helden. Foto: Kerstin Kokoska © Essen | Essen

Feuerwehrmann Dieter Loevenich aus Aachen sägt in Frohnhausen. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Ein total verwüsteter Spielplatz an der Haltestelle Sälzerstraße. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

"Nachdem am Dienstagmorgen nach Pfingsten nur drei U-Stadtbahnlinien eingeschränkt verfügbar waren, können 72 Stunden später bereits 80 Prozent der Essener Schiene und 95 Prozent der Busstrecken wieder befahren werden. Rund um die Uhr wurde gearbeitet, um den Nahverkehr wieder in Gang zu bringen. Der Gesamtschaden für die EVAG wird siebenstellig werden", berichtete Evag-Sprecher Olaf Frei. © Evag | Unbekannt

Helfer der Feuerwehr aus Aachen waren auch in Frohnhausen für den evangelischen Kindergarten eim Einsatz, Feuerwehrmann Sascha Klein (links) und Dieter Loevenich. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Fest sitzende Straßenbahnen der Evag, im Bild eine Tram der 106 in Richtung Altenessen, müssen bewacht werden. Die Straßenbahnschienen müssen auch noch gesäubert werden. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Viele Straßenbahnen der EVAG, hier eine Tram der 106 in Richtung Altenessen an der Haltestelle Sälzerstraße, müssen bewacht werden. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ Fotopool | Essen

Schienenarbeiter der Deutschen Bahn beseitigen am 12.06.2014 mit einem Bagger umgestürzte Bäume von Bahngleisen in Essen . Foto: Marcel Kusch © dpa | dpa

So sah es am Donnerstag noch auf der S-Bahnstrecke zwischen Essen und Bochum aus, hier in Wattenscheid. © Gero Helm / WAZ FotoPool | Gero Helm / WAZ FotoPool

1/102