Essen. Ex-DSDS-Gewinner Alexander Klaws tanzt bei “Let's Dance“ in einer anderen Liga. Während Cindy Berger nach einem Grusel-Auftritt die RTL-Show verlassen muss, muss sich Lilly Becker erneut Seitenhiebe auf ihren Ehemann Boris gefallen lassen. Die versteht sie nicht alle - gibt sich aber ironisch.
Ein paar Pleiten, aber auch einige positive Momente – das fasst die zweite „Let's Dance“-Show wohl am besten zusammen. Nachdem sich Patrice Bouedibela bereits nach der ersten Show verabschieden musste, blieben am Freitagabend noch neun weitere Paare, die sich auf RTL zum Dancing-Star-Titel tanzen wollten.
Vor allem bei den Oldies im Team blieb es allerdings eher beim Versuch. Schlagersängerin Cindy Berger, die noch überzeugend gestartet war, bot zusammen mit Marius Lepure eher eine Show fürs Altenheim, Zuschauer unter 70 Jahren sprach Berger mit ihrem Contemporary-Tanz zu „Total Eclipse“ von Bonnie Tyler eher nicht an. „Ich habe innerlich ein bisschen geweint“, meinte Chef-Juror Joachim Llambi gewohnt ehrlich.
Joachim Llambi findet Tanja Szewczenko "zu künstlich"
So war das Tanz-Abenteuer für die Sängerin am Ende von Sendung zwei dann auch schnell wieder beendet, die Zuschauer wählten sie raus. Dabei hatte in der ersten Show noch Bernhard Brink, mit 61 Jahren immerhin der Zweitälteste bei „Let's Dance“, das Gespött aller auf sich gezogen. Die Jury vergab die wenigsten Punkte. „Dieses Mal hast du Cindy im Altersduell aber auf jeden Fall geschlagen, die Frauen ab 80 würden dich lieben“, so Llambi. Ein richtiges Lob für den Schlagersänger klingt irgendwie anders.
Ganz ansehnlich zeigten sich hingegen Ex-Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko und Willi Gabalier, die zu Mias „Fallschirm“ einen Jive aufs Parkett legten. Das Lied war gewöhnungsbedürftig, der Tanz ein bisschen zappelig, aber die Jury war trotzdem zufrieden. „Im Vergleich zur letzten Woche gab es da eine klare Steigerung“, meinte Jurorin Motsi Mabuse. Ihrer Favoritenrolle wurden die beiden aber noch nicht gerecht. „Mir ist das noch zu künstlich“, kritisierte Joachim Llambi. Er forderte – wie man das heutzutage eben macht – mehr „Personality“ von Szewczenko.
Carmen Geiss gibt bei "Let's Dance" das "Material Girl"
Nicht mehr Persönlichkeit, sondern mehr Tanzen forderte der Chef-Juror bei Schauspieler Dirk Moritz, der mit Katja Kalugina einen Contemporary tanzte. „Sah aus wie Hundegekrabbel und Turnerei“, urteilte Llambi. Dabei sah das Ganze zu Rio Reisers „Für immer und dich“ eigentlich ganz romantisch und sogar akrobatisch aus. Am Ende des Songs hing Dirk Moritz immerhin auf einer Schaukel in der Luft.
Ganz nett war das, aber nichts gegen einen Auftritt von Carmen Geiss mit ihrem Tanzpartner Christian Polanc. Man mag von der Millionärsgattin halten, was man will – unterhaltsam und gut gelaunt ist sie fast immer und deswegen auch eigentlich der Höhepunkt jeder Sendung. Na klar, die Frau ist ein wandelndes Klischee, pinkes Kleid, jede Menge dumme Fragen und passend dazu noch der Slowfox zu „Material Girl“, aber dafür auch irgendwie symphatisch.
Larissa Marolt konzentriert sich statt zu stolpern
„Let's Dance war einer meiner größten Träume“, verkündete die Blondine rührselig im Einspieler, um sich gleich darauf bei ihrem Mann Robert für dessen Unterstützung zu bedanken. Er müsse sich ja nun alleine um die Kinder kümmern. Wer öfter mal „Die Geissens“ schaut, musste bei dieser Vorstellung zumindest schmunzeln. Auf dem Tanzparkett machte die Quoten-Königin einige Fortschritte. „Das war elegant“, urteile Jorge Gonzalez, und Llambi sah nur ihren Busen im Weg.
Ganz wenig zu meckern gab's bei Dschungel-Prinzessin Larissa Marolt und Massimo Sinato. Marolt, die ansonsten eigentlich immer etwas verwirrt durch die Welt stolpert, kann sich beim Tanzen erstaunlicherweise gut konzentrieren und zählt mit zum Favoritenkreis.
Für Alexander Klaws hätte es auch zum Tanzprofi gereicht
Zu dem gehört auch Ex-DSDS-Gewinner Alexander Klaws. „Wenn der mit fünf angefangen hätte zu tanzen, wäre er heute Profi“, begeisterte sich seine Tanzpartnerin Isabel Edvardsson. Dafür ist es jetzt zu spät, für die beste Punktzahl bei „Let's Dance“ reichte es aber trotzdem.
Und dann war da noch Lilly Becker: "Let's Dance"-Moderator Daniel Hartwich ließ auch in Show zwei keine Gelegenheit aus, um Seitenhiebe auf deren Ehemann Boris loszulassen. Die schien die Niederländerin zwar nicht alle zu verstehen - gab sich aber so oder so ironisch. Nachdem der Gatte in der vorigen Woche einmal mehr ein Kommentar-Feuerwerk bei Twitter gezündet hatte, mahnte Lilly Becker ihn zu Zurückhaltung: "Schatzi, lieber nicht so viel twittern, sondern anrufen!" Der Appell zeigte womöglich Wirkung - Boris Becker beschränkte sich auf drei Tweets zur Show. Und Lilly darf nächste Woche weitertanzen.
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