An Rhein und Ruhr. Die Auftaktveranstaltung zum RhineCleanUp zeigt: Die Aktion findet immer mehr Anklang. Mit so vielen Teilnehmern rechnet der Veranstalter.
Das braun-gelbe Seepferdchen umklammert das rosafarbene Wattestäbchen, während es durch das tiefblaue Gewässer treibt. Ein Bild, das „faszinierend und gleichzeitig verstörend ist“, sagt Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin des Gasometer Oberhausen. Es zeige aber auch eindrucksvoll, weshalb die Ausstellung „das zerbrechliche Paradies“ ein guter Ort für die Auftaktveranstaltung des diesjährigen RhineCleanUp (RCU) sei: Über acht Millionen Tonnen Müll, vorwiegend Plastik, gelangt jährlich in die Meere – „das meiste über die Flüsse“, berichtet Schmitz. Diese zu säubern ist bereits seit fünf Jahren die Mission des RhineCleanUp.
Ein Name, der der Aktion längst nicht mehr gerecht wird, findet Joachim Umbach, Organisator und Initiator der jährlichen Müllsammelaktion. „RhineCleanUp ist eine Bewegung geworden. So erklärt sich auch, dass wir von Kommunen angesprochen werden, die nicht am Rhein oder seinen Zuflüssen liegen, wie zum Beispiel Städte an der Donau, der Saar oder Spree.“
Ausweitung der Aktion am Niederrhein und im Ruhrgebiet
Insgesamt 14 Flüsse in ganz Deutschland sollen am Sammeltag, dem 10. September, von einigen Tonnen Plastik befreit werden. „Wir rechnen damit, dass über 50.000 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer aktiv werden“, schätzt Umbach. Ohne das große bürgerschaftliche Engagement sei die Aktion gar nicht zu stemmen, bestätigt auch Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz während seiner Ansprache. Neben den Rheinmetropolen Düsseldorf und Köln werde 2022 vor allem die Ausweitung der Aktivität am Niederrhein und im Ruhrgebiet in den Mittelpunkt rücken. „Hier bearbeiten wir dann vier Flüsse: den Rhein, die Ruhr, die Lippe und die Emscher.“
Dank eines starken ehrenamtlichen Engagements hätten bereits im vergangenen Jahr am Niederrhein und im westlichen Ruhrgebiet insgesamt 50 Tonnen Müll gesammelt werden können. „Die Ruhr entspringt im Sauerland. Hier gibt es Handlungsbedarf. Zusammen mit der Stadt Arnsberg wollen wir aber auch das in diesem Jahr angehen“, zeigt sich Umbach zuversichtlich. Immer mit dabei ist RCU-Botschafterin und Model Anna Hiltrop: „Mir ist es wichtig, in einer Branche, die beim Thema Nachhaltigkeit in der Vergangenheit sehr schlecht dastand, eine wegweisende Rolle einzunehmen, Alternativen zu zeigen und das Bewusstsein weiter zu schärfen.“ Doch die wahren Umwelt-Helden, wie Joachim Umbach sie nennt, sind die vielen kommunalen Müllentsorger, Unternehmen und private Gruppen, die sich auch im Jahr 2022 wieder engagieren wollen. Ausgestattet mit Müllsäcken, Handschuhen und Greifern, durch die Organisatoren vom RCU, „gehen sie jedes Jahr mit gutem Beispiel voran. Dieses bürgerschaftliche Engagement ist vorbildlich“, lobt der Organisator.