Castrop-Rauxel..
Landwirt Wilhelm Kremerskothen versorgt die benachbarte Spielvereinigung Blau-Gelb Schwerin künftig mit Wärme, erzeugt aus Biogas. „In diesen Tagen fahren wir damit fort, die Leitungen bis zum Sportplatz zu verlegen“, sagt Kremerskothen. Ein Blockheizkraftwerk, das Biogas in Wärme verwandelt, befinde sich bereits vor Ort, so der Schweriner.
Er leistet in Sachen regenerative Energien seit vielen Jahren echte Pionierarbeit. Auf dem Dach seiner Scheune an der Bodelschwingher Straße hat er eine neue Photovoltaik-Anlage installiert. Nur wenige Meter entfernt rotieren die Blätter seiner Windräder in luftiger Höhe. Und dann ist da ja noch die imposante Biogasanlage. Die besteht aus zwei Blockheizkraftwerken und zwei Fermentern, die einen Faulraum mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von 1200 und 500 Kubikmetern haben.
Die Funktionsweise der Anlage: Biogas entsteht durch die Vergärung von organischen Substanz wie tierische Exkremente oder auch speziell angebaute nachwachsende Rohstoffe – abgekürzt Nawaro. Wilhelm Kremerskothen verwendet Gülle aus seiner Schweinemast als Grundstoff und zudem Mais-Silage.
Dieses Gemisch kommt in die Fermenter. „In den Faulräumen“, erklärt der Landwirt, „bilden sich bei einer gleichbleibenden Temperatur von 40 Grad Celsius Bakterien, die man richtig pflegen muss.“ Denn diese sorgen immerhin für den Vergärungsprozess, bei dem Methan entsteht. Über eine Leitung gelangt jenes Biogas schließlich in das Blockheizkraftwerk.
Dort wiederum treibt ein Motor einen Generator an. Und dieser erzeugt dann Strom. Kremerskothen: „Durch den Betrieb des Motors wird Wärme produziert, die mit Hilfe eines sogenannten Wärmetauschers nutzbar gemacht wird.“ Damit beheize er sowohl das Wohnhaus als auch die Stallungen. Auch die Warmwasser-Versorgung auf dem Hof ist somit gesichert.
Und die Produktion der Biogasanlage hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Bei der Erzeugung von Methan bleibt ein Gärsubstrat zurück. Dabei handelt es sich um einen biologischen Dünger, der deutlich geruchsneutraler als Gülle ist. „Wenn ich das auf meinen und den benachbarten Feldern ausbringe, ist es für die Bürger wesentlich angenehmer, da es nicht so intensiv riecht“, sagt Wilhelm Kremerskothen, der sich auch weiterhin für die Nutzung erneuerbarer Energien stark machen will.
So hat er nach wie vor die Brachfläche Graf Schwerin im Visier. Siedeln sich dort Unternehmen an, so könnte er sie – genau wie den Fußballverein – mit seinem Blockheizkraftwerk mit Wärme versorgen.