Dinslaken. Eine historische Altstadt mit beschaulicher Einkaufsstraße erwartet Gäste in Dinslaken. Für Disney-Liebhaber ist die Stadt ein Muss.

Der Betrachter des Bildnisses kann Scar förmlich brüllen hören und doch scheint die Zementplatte den Besuchern der Dinslakener Innenstadt kaum aufzufallen. „Viele Dinslakener, die an einer meiner Führungen teilnehmen, sagen immer, dass sie schon zig Mal hier vorbeigelaufen sind, aber den Löwenkopf noch nie wahrgenommen haben“, berichtet Stadtführer Eduard Sachtje.

Und es stimmt: Völlig unscheinbar hängt der Löwenkopf von Scar, dem Bösewichts des Disney Klassikers „Der König der Löwen“ in 2D an einer Hauswand auf der Duisburger Straße. „Der Chefzeichner des Films, Andreas Deja, ist in Dinslaken zur Schule gegangen und hat im Jahr 2005 bei einem Besuch dieses Bild für die Stadt entworfen“, so Sachtje.

Kirche wurde 1723 eingeweiht

Oft werde das Kunstwerk jedoch durch die imposante Stadtkirche, direkt daneben, übersehen. Die barocke, evangelische Kirche wurde bereits im Jahr 1723 eingeweiht und ist eine der sehenswertesten Bauten in der historischen Altstadt, an der bei jeder Führung von Eduard Sachtje „kein Weg dran vorbei“ führt. Durch die mediterranen Gerüche der angrenzenden Gastronomien fühlt man sich hier schnell an einen Besuch in einer italienischen oder spanischen Kleinstadt erinnert – mit opulenten Kirchen und dem typischen Kopfsteinflaster geschichtlicher Stadtplätze.

Der Löwenkopf von Disney-Zeichner Andreas Deja hängt neben der Stadtkirche in Dinslaken.
Der Löwenkopf von Disney-Zeichner Andreas Deja hängt neben der Stadtkirche in Dinslaken. © Nina Meise | Nina Meise

Der Eindruck und die Atmosphäre werden durch die zwei auffälligen Häuser, mit einer gelben und roten Hausfassade, gestärkt. Diese sind direkt neben dem aus weißen Kratzsteinen bestehenden Rittertor in der Rittergasse zu finden. „Früher gab es insgesamt fünf Stadttore, das Rittertor ist das einzige, was nicht abgerissen wurde“, erklärt Sachtje.

Ein weiterer Höhepunkt der Führung sei auch das gegenüberliegende Burgtheater, in dem jährlich das Open Air Festival Fantastival stattfindet und Künstler wie Gregor Meyle oder Michael Mittermeier in die Altstadt holt.

Burgtheater war früher Wassergraben

„Dabei muss man sich mal vorstellen, dass das Burgtheater noch bis 1934 ein Wassergraben war, der zum Schutz vor Feinden angelegt wurde“, so der Stadtführer. Schützen wollte man die Burg und dessen Bewohner, das heutige Rathaus, ein rustikales Gebäude, dessen Turm im Burginnenhof früher einmal 40 Meter misste und schon von Weitem zu sehen war. „1770 wurde die Spitze des Turms dann leider durch einen Blitz zerstört“, so Sachtje.

Eduard Sachtje führt regelmäßig durch Dinslaken.
Eduard Sachtje führt regelmäßig durch Dinslaken. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Daneben befindet sich der Dinslakener Stadtpark, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Stadtführungen von Eduard Sachtje mit dem Ententeich und dessen Springbrunnen in der Mitte zum Verweilen einlädt. Zahlreiche kleine Cafés, Pommes- und Dönerbuden bieten auf der beschaulichen Einkaufsmeile, der Neustraße, ebenfalls die Chance für einen kurzen Pausenstop. Wer in der Stadt jedoch mehr Action sucht, kann in der, laut Besitzer Stefan Böhmer, längsten Kartbahn Europas seine Rennfahrer-Kenntnisse testen, am Tenderingssee tauchen gehen oder Stand-Up-Paddling ausprobieren.

Griechische, italienische, chinesische und auch Restaurants, die gehobene deutsche Küche anbieten, bilden für viele Gäste der Stadt den Tagesabschluss ihres Besuchs in Dinslaken. „Die Stadt ist vielfältig und bietet für Jung und Alt einfach einen wunderschönen Ausflug in den Sommerferien“, lauten die Abschlussworte der Führung von Eduard Sachtje.

>>> Hier gibt es Eis und Kaffee in Dinslaken

Während der Führung von Eduard Sachtje kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch an der Eisdiele am Altmarkt vorbei.

Geführt wird diese von Familie Conedera, die täglich in ihrer Eismanufaktur insgesamt rund 40 Sorten Speiseeis, von Vanille über Nuss und Stracciatella bis hin zu Cookies und Oreo, produziert.

Kaffee-Fans können auf der Neustraße im Café Barese verschiedene Kaffee-Variationen probieren.

40 Sorten Espresso und Kaffee gibt es hier – allesamt aus Italien.

Dazu gibt es kalte Küche und ein umfangreiches Frühstücksangebot sowie immer frischen Kuchen.