Köln/Haltern.. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine mit 150 Toten soll sich eine Frau als Angehörige eines Opfers ausgegeben haben. Nun steht sie vor Gericht.
Nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine im März 2015 soll sich eine Frau als Angehörige eines Opfers ausgegeben haben. So kam sie an kostenlose Flüge nach Südfrankreich. Am Mittwoch (26.10.) steht die 35-Jährige wegen zweifachen Betrugs vor dem Kölner Amtsgericht.
Die Lufthansa hatte nach dem Unglück mit 150 Toten die Angehörigen unbürokratisch zur Absturzstelle geflogen und auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung übernommen. Die Frau aus dem Kreis Höxter soll dies ausgenutzt und behauptet haben, sie sei die Cousine einer Lehrerin des Halterner Gymnasiums, das bei der Katastrophe 16 Schüler und zwei Lehrerinnen verlor. In Wirklichkeit stand sie den Ermittlungen zufolge in keiner Beziehung zu einem der Opfer.
Anklage: Zwei Mal gratis geflogen
Laut Anklage flog sie zweimal - einmal sogar in Begleitung ihrer Kinder und eines Bekannten - auf Kosten der Lufthansa für mehrere Tage nach Marseille, wo sie in einem gehobenen Hotel untergebracht wurde. Insgesamt entstand dem Unternehmen ein Schaden von rund 16 000 Euro.
Für den Prozess vor dem Schöffengericht ist nur ein Verhandlungstag angesetzt, es sind mehrere Zeugen geladen. Die Straferwartung liegt nach Angaben eines Gerichtssprechers bei einer Freiheitsstrafe zwischen zwei und vier Jahren.
Die Germanwings-Maschine war am 24. März 2015 auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Der Copilot hatte das Flugzeug absichtlich gegen einen Felsen gesteuert. (dpa)