Düsseldorf/Krefeld..
Thomas Feldhofer ist ein „Zocker“ auf der Flucht. Seit mehr als vier Monaten liefert er sich ein Katz -und-Maus-Spiel mit der Polizei – dreist, brutal und mit vollem Risiko.
Der Raubzug startet im August mit einem Banküberfall in Voerde. Ein Schreibwarenladen in Wolmirsleben, Sachsen-Anhalt. folgt im November. Der 46-Jährige flüchtet mit einem geklauten VW Polo zurück nach Nordrhein-Westfalen.
Dort die Begegnung mit dem Gegenspieler: Zwei Polizeibeamte entdecken den Fluchtwagen in Krefeld. Statt anzuhalten, drückt der Räuber aufs Gas. Die Polizisten feuern auf den Wagen, springen im letzten Moment zur Seite. Feldhofer entkommt und landet als „Polo-Rambo“ in den Schlagzeilen.
Spielsucht als Motiv?
Das Fahndungsfoto zeigt keinen Rambo, sondern einen freundlich lächelnden Mann, Mitte 40, mit braunen Haaren und Ziegenbart. Wie sehr der Schein trügt, beweist der gebürtige Krefelder nur wenig später. Vergangene Woche schlägt er im hessischen Kronberg in einem Elektrogeschäft zu. Auf der Flucht vor einer Polizeistreife entführt er mit gezogener Pistole einen Linienbus. Nach einer halben Stunde ist die Fahrt vorbei, Feldhofer mitsamt dem Geld der Fahrgäste verschwunden und die Polizei wieder ohne Spur. Damit nicht genug: Eine Sparkasse in Arendsee, Sachsen-Anhalt, ist vergangenen Dienstag Ziel des nächsten Überfalls.
Obwohl Feldhofer insgesamt mehrere tausend Euro erbeutet hat, vermutet die Polizei, dass sein Raubzug noch nicht beendet ist.
„Wir glauben, dass er ein Zocker ist, der seine Beute verspielt und daher immer neues Geld braucht“, sagt Polizeisprecher André Hartwich. Das Motiv Spielsucht wäre nicht neu: Feldhofer saß bereits sieben Jahre wegen Raubüberfällen im Gefängnis. Seine damalige Beute über 750 000 DM hat er laut Hartwich ebenfalls verzockt.