Bochum. An diesen Anruf werden sich die Polizeibeamten in Bochum noch lange erinnern. Am 1. Weihnachtstag meldete sich ein Afrika-Kenner in der Leitstelle: Er habe den Kadaver eines toten Leoparden in den Grummer Teichen gesichtet. Was hinter diesem besonderen Fund steckt, hat die Polizei wunderbar nacherzählt.
Menschen und Tiere in Not - solche Anrufe gehören für Polizisten zum Alltag. Aber was die Bochumer Leitstelle am 1. Weihnachtstag erlebte, dürfte selbst die erfahrendsten Beamten verblüfft und vor ein Rätsel gestellt haben. Ein Bochumer Bürger meldete die Sichtung eines toten Leoparden in den Grummer Teichen. Was dahinter steckt, hat die Polizei Bochum in einer ausführlichen Pressemitteilung zusammengefasst - weil diese so schön geschrieben ist, ist sie nachfolgend im Wortlaut zu lesen:
Kein Scherz – Leopard in Grummer Teichen
"Auf der Leitstelle der Bochumer Polizei gehen täglich hunderte Anrufe ein, in denen in Not geratene Bürger die Polizei um Hilfe bitten. Meistens geht es hierbei um alltägliche Einsatzanlässe wie Verkehrsunfälle, Streitereien oder Ruhestörungen. Es gibt jedoch auch Telefonate, bei denen die Anrufer am anderen Ende der Leitung die absurdesten Geschichten erzählen. Ein solcher Notruf ging am ersten Weihnachtsfeiertag gegen 9 Uhr per Notruf auf der Leitstelle Bochum ein.
Nachdem der Bochumer Bürger sich mit seinem Namen vorgestellt hatte, erklärte er dem Leitstellenbeamten schon im nächsten Satz, dass er absolut nüchtern sei und er ihn bitte nicht für verrückt halten solle. Anschließend berichtete er, dass er in den Grummer Teichen den Kadaver eines ausgewachsenen Leoparden entdeckt hätte. Auf ungläubiges Nachfragen versicherte der Bochumer weiter, dass er wisse wovon er spreche, da er ausgebildeter Jäger sei und er in diesem Zusammenhang auch „Afrika-Erfahrung“ besitzen würde. Um eine Verwechslung auszuschließen, sei er auch nach Hause gelaufen, um ein Fernglas zur besseren Sicht zu holen. Jetzt musste man dem Zeugen glauben. Während sich ein Streifenwagen auf der Anfahrt befand, wurde in der Leitstelle bereits wild spekuliert, woher das tote Tier stammen könnte.
Polizisten bestätigten die Aussage des Mannes - vorerst
Wenige Minuten später trafen die Polizeibeamten an den Teichen ein. Auch sie fanden die Angaben des Mannes zunächst bestätigt. Im See schwamm ein lebloser Leopard in ausgewachsener Originalgröße. Erst nach weiteren Minuten gelang es den Beamten, den „Kadaver“ aus dem Wasser zu ziehen. Jetzt konnten sie das Rätsel seiner Herkunft lösen. Sie stelltem fest, dass es sich bei dem Fund um ein täuschend echt aussehendes Stofftier handelte.
Bleibt nur noch die Frage, wer es in den Teich geworfen hat? Die Vermutung liegt nahe, dass da wohl jemand mit seinem Weihnachtsgeschenk zu Heiligabend nicht einverstanden war. Denn wie heißt es schon in dem alten Hollywood-Klassiker: „Leoparden küsst man nicht!“."