Marl..
Martin Brambach aus Recklinghausen ist für seine schauspielerischen Leistungen in Nebenrollenden für den Grimme-Preis nominiert. Den Sonderpreis erhält ZDF-Moderator Thomas Gottschalk für sein Lebenswerk.
Der erste Preisträger steht fest. Thomas Gottschalk, die Ikone der deutschen Fernsehunterhaltung, erhält am 1. April im Marler Theater den Grimme-Preis für sein Lebenswerk. „Seit gut drei Jahrzehnten“, so heißt es in der Begründung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, der die Ehrung vergibt, „spielt und verkörpert Gottschalk als Entertainer in einzigartiger Form eine eine unverwechselbare Rolle.“ Damit tritt er in die Fußstapfen von so unterschiedlichen Fernsehleuten wie Alexander Kluge, der die Auszeichnung im letzten Jahr erhielt, oder Hape Kerkeling und Hans-Joachim Kuhlenkampf.
RTL unter den Nominierten nicht vertreten
„Der Grimme-Preis ist der Qualitätsmesser für das deutsche Fernsehen - und das braucht sich auch international nicht zu verstecken.“ Das erklärte gestern angesichts der Bekanntgabe der Nominierungen für den 47. Grimme-Preis Uwe Kammann, Direktor der Marler Fernseh-Institution, und wies dabei auf die „große Bandbreite der an sehenswerten und diskussionswürdigen Angeboten in diesem Jahr hin“.
Wobei eine der großen Überraschungen sein dürfte, dass in der Kategorie Unterhaltung/Spezial der große Unterhaltungssender RTL gar nicht vertreten ist. Die Auswahlkommission empfahl ohnehin den Sendern, das Unterhaltungsfernsehen in Zukunft, was Rolle und Funktion angeht, ein wenig ernster zu nehmen.
Das findet allerdings verstärkt im Wettbewerb Fiktion/Spezal statt, wo erneut der achtfach gekrönte Grimme-Preisträger Dominik Graf mit einem Favoritenwerk am Start ist: Mit seinem Zehnteiler „Im Angesichts des Verbrechens“ dürfte er und seine Darsteller (u. a.) Maria Bäumer und Max Riemelt zu den heißen Anwärtern auf die begehrte Trophäe sein.
Recklinghäuser Martin Brambach für Preis nominiert
Einer, der in der letzten Zeit immer stärker die Filmszene belebt, ist der Recklinghäuser Schauspieler Martin Brambach. Er ist für seine schauspielerische Leistungen in Nebenrollen wie „Fasten a la Carte“, oder in den Tatortfolgen „Schön ist anders“ und „Wie einst Lilly“ für den Grimme-Preis vorgeschlagen. Letztgenannter Film wurde ebenfalls nominiert.
Apropos Tatort: Zwei haben es in die Endausscheidung des Grimme-Preises geschafft. Neben „Wie einst Lilly“ (ARD/HR) mit Ulrich Tukur ist auch „Nie wieder frei sein“ (ARD/BR) mit Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec nominiert. „Beide Tatorte stechen besonders heraus, heben sich aus dem normalen deutlich hervor und sind ungewöhnlich erzählt“, so Thomas Gehringer von der Nominierungskommission „Fiktion“.
Die positive Gesamteinschätzung gelte auch für Sendungsformen, denen oft zu Unrecht mangelnde Präsenz im Programm nachgesagt werde, so Uwe Kammann gestern. So etwa für großformatige Dokumentationen. Beispiele dafür seien „Aghet – ein Völkermord“ (NDR), „NoBody’s perfect“ (WDR) und „Auge in Auge“ (rbb).
Preisverleihung am 1. April
Aus insgesamt 599 Vorschlägen in den drei Wettbewerbskontingenten mussten die drei Kommissionen 61 Beiträge für die „Finale Preisermittlung“ auswählen. Die privaten Sender haben laut Grimme-Direktor Kammann nur bei den Unterhaltungsformaten mit der Qualität der öffentlich-rechtlichen Angebote mithalten können. Von 59 Vorschlägen für private Sendungen sind nur acht Angebote nominiert worden. Die Sieger des 47. Wettbewerbs werden am 16. März in Düsseldorf bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet am 1. April im Theater der Stadt Marl statt.
Unterdessen liegt nun auch das offizielle Untersuchungsergebnis zum schweren Unfall bei "Wetten, dass ..." vor, bei dem Wettkandidat Samuel Koch schwere Verletzungen davongetragen hat: Das Gutachten der Sporthochschule Köln weist Koch die alleinige Schuld an dem Unglück zu. Koch habe beim Absprung die Arme zu früh angehoben, hieß es am Mittwoch in Köln. Das ZDF will künftig in der Show auf gefährliche Sport-Wetten verzichten.