Essen.. Mit dem Ausklingen der Pandemie müsse die Politik Schutzmaßnahmen den Bürgern überlassen. Seine These gegen die Impfpflicht: Masken helfen mehr.
Der Bonner Virologe Professor Hendrik Streeck fordert das Ende der allgegenwärtigen Corona-Tests. „Wir müssen von der Testeritis wegkommen“, sagte Streeck in unserem Videotalk „19 – die Chefvisite“. „Anlassloses Testen ist nicht mehr zielführend“, so Streeck, der dem Expertenrat der Bundesregierung angehört. Die genaueren PCR-Tests sollen „nur noch symptombezogen“ eingesetzt werden, alles andere hätte „wirtschaftliche und ökologische Folgen“.
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Mit Omikron geht die Pandemie für Streeck „in eine Phase über, in der wir mehr auf Eigenverantwortung der Bürger setzen müssen“. Daher befürworte er schrittweise Lockerungen der Corona-Einschränkungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Alle möglichen Schutzmaßnahmen seien bekannt. Nun sei es an der Zeit, diesen „Werkzeugkasten aus den staatlichen Händen in die privaten zu geben“, sagte Streeck. So gebe es zum Beispiel keinen Grund mehr dafür, die 2G-Regel im Einzelhandel aufrecht zu erhalten.
Streeck sprach sich eindeutig gegen eine allgemeine Impfpflicht aus. Die Impfung diene dem Selbstschutz und biete keine Sicherheit vor Ansteckung und Weitergabe des Virus. Aus diesem Grund ist er auch „skeptisch“ bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, etwa für Alten- und Krankenpfleger. Studien hätten gezeigt, dass auch beim Schutz gefährdeter Gruppen eine FFP2-Maske „viel besser“ wirke. Diese „reduziert die Weitergabe des Virus um 80 Prozent“ und damit deutlich mehr als eine Impfung, so Streecks Annahme.
Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Die Funke Mediengruppe begleitet die Sendung. Alle Folgen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!