An Rhein und Ruhr. Die Bundesregierung will ab März allen Bürgern einen kostenlosen Corona-Schnelltest anbieten. Ärzte- und Apotheker äußern sich zu dem Vorhaben.
"Die Schnelltests sind ein Weg, um aus dem Lockdown zu kommen", sagt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes. Ab März will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn allen Bürgern einen kostenlosen Schnelltest anbieten, um die Gefahr einer weiteren Corona-Ausbreitung zu begrenzen. Diese Tests sollen von geschultem Personal durchgeführt werden.
"Dies kann nur eine Übergangslösung sein. Das Ziel ist es, am Ende den Test selbst zu Hause durchzuführen", sagt Preis. Ein nachhaltiges Testen sei sehr wichtig auf dem Weg zurück in die Normalität und könne nur durch die Schnelltests zu Hause gewährleistet werden. Dennoch gibt er zu bedenken: "Nur ein Inzidenzwert nahe zehn verhindert, dass wir in den nächsten Lockdown stolpern."
Gemütlicher Abend mit Freunden durch Schnelltest möglich
Durch die Schnelltests könnten auch Fälle schneller erfasst werden, die im Verlauf ohne Symptome blieben und sonst nicht entdeckt worden wären. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Virus dadurch unerkannt weiterverbreitet, könne durch die Schnelltests vermindert werden. „Jeder, der einen schönen Abend mit Freunden verbringen will, würde einen solchen Test bestimmt durchführen, wenn er ihn vorher zu Hause machen kann, um seine Freunde vor einer Ansteckung zu schützen. Natürlich muss man dann trotzdem die AHA-Regeln beachten“, ist sich Preis sicher.
Auch Monika Baaken, Pressesprecherin vom Hausärztlichen Verband Nordrhein, bestätigt, dass die "Schnelltests ein weiterer wichtiger Baustein in der Pandemiebekämpfung" seien. Wenn die Selbsttests zugelassen werden, werde dies auch "für eine spürbare Entlastung des Hausärztesystems sorgen."
Ein Schritt in die richtige Richtung
Der Andrang in den Testzentren könnte dadurch ebenfalls reduziert werden. Doktor Michael Weyer, ärztlicher Leiter des Impfzentrums in Wesel, sieht die Einführung der Tests deshalb ebenfalls als "sinnvolles Hilfsmittel", um Infektionen schneller zu erkennen und behandeln zu können, bevor sie sich weiter ausbreiten. Gerade im Hinblick auf die hohe Ansteckungsgefahr der britischen Mutation seien die Tests ein "Schritt in die richtige Richtung".