Essen. Im Videotalk kritisiert der Chef der Essener Uniklinik den Gelben Impfpass - der sei mangels Digitalisierung ein Risiko, weil leicht fälschbar.

"Der gelbe Impfpass ist nicht mehr zeitgemäß“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, hat dazu eine klare Meinung. In unserem Videocast "19 - die Chefvisite" fordert der Spitzenmediziner, „alle bisherigen Corona-Impfungen zu digitalisieren und jede künftige Impfung digital zu erfassen“.

Angesichts von Betrügereien mit gefälschten Impfausweisen auf Papier drohe sonst ein Chaos bei den Kontrollen, wenn Geimpfte Freiheitsrechte zurückerhalten und zum Beispiel in wieder geöffneten Restaurants essen wollen. Werner warnt, dass das  jetzige Digitalisierungsdefizit es den Papierimpfpassfälschern leicht mache. „Die kriminelle Energie einzelner Gesetzesbrecher darf den Geimpften aber nicht von Nachteil sein“, sagt Werner.

Der Status jedes einzelnen müsse elektronisch erfasst werden

„ Man muss daher den gelben Pässen vertrauen“, bis das elektronische grüne Impfzertifikat der EU eingeführt sei, so der Klinikchef. Dieses könne in der Corona-Warn-App abgespeichert werden. Er erwartet eine „Anlaufphase, vielleicht bis in den Sommer“.

Auch interessant

D ie Übertragung der Daten vom Papier in das Digital-Zertifikat sei eine „Zusatzaufgabe“ für die ohnehin stark belasteten Mitarbeiter von Arztpraxen, Impfzentren und Apotheken, so Werner. „Und dann muss auch noch vermerkt werden, ob Covid-19 vorlag und vor allem wann, im Zweifel mit Antikörperstatus.“ Auch Genesene müssten „möglichst papierlos“ erfasst werden und Zugriff auf eine digitale Bescheinigung erhalten, um dieselben Rechte wie vollständig Geimpfte oder negativ Getestete wahrnehmen zu können.

Für Reise und Gastgronomie fordern vor allem Planungssicherheit

„Der Reisehunger ist da“: Mit einem Boom bei Flusskreuzfahrten rechnet der Anbieter 1AVista. „Die Kunden sehen Perspektiven und wollen raus“, sagt Kommunikationschef Dominik Kaven in der Sendung mit Blick auf sinkende Inzidenzzahlen. 1AVista wolle auf Rhein und Mosel starten. Er spricht sich gegen eine „Heute so und morgen anders“-Strategie aus, die die Pläne gefährde. „Planungssicherheit gewährleisten“ fordert auch Gabriele Krueger, Franchise-Expertin der Schnellrestaurantkette Pizza Hut. Die Betreiber könnten dann ihr Angebot schnell über das aktuelle Bringen und Abholen hinaus ausweiten und die Restaurants wieder öffnen.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Donnerstag, den 6. Mai: Der Unternehmensberater Dr. Holger Fischer und Peter Rimmele, der das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Indien leitet. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Eine Sammlung der bisherigen Sendungen

gibt's auf der Themenseite  zur "Chefvisite"

+++ Aktuelle Fallzahlen aus Ihrer Stadt, neue Verordnungen, neue Erkenntnisse der Impfstoff-Forschung: Das Corona-Update hält Sie auf dem Laufenden. Hier kostenlos für den Newsletter anmelden! +++