Solingen. Über die Müngstener Brücke rollen seit 1897 Züge. Bald sollen Ausflügler und Touristen mit Klettergurten und Helm den Aufstieg wagen können.
Eine der berühmtesten Eisenbahnbrücken Deutschlands, die Müngstener Brücke über der Wupper, soll für Ausflügler und Touristen mehr als ein beliebtes Postkartenmotiv werden. An Klettergurten gesichert und durch einen Helm geschützt ist ab August der steile Aufstieg in der luftigen Stahlkonstruktion bis zu einer Aussichtsplattform in rund 100 Meter Höhe möglich.
Anbieter der kostenpflichtigen Touren in kleinen Gruppen ist ein Wuppertaler Unternehmen, das sein Projekt am Dienstag vorgestellt hat. Solingen, Remscheid und Wuppertal sehen in dem Brückensteig eine weitere Attraktion im Bergischen Städtedreieck, zu dessen touristischen Aushängeschildern auch die Schwebebahn und Schloss Burg gehören.
Seit 1897 rollen über die Müngstener Brücke Züge
Über die Müngstener Brücke rollen seit 1897 Züge. Das Bauwerk ist 107 Meter hoch. Die Spannweite der Stahlbogenkonstruktion beträgt 170 Meter. So wurde der Schienenweg zwischen Solingen und Remscheid von 44 auf acht Kilometer verkürzt. Heutzutage fährt die S7 über die Brücke. Für den Brückensteig wird ein Inspektionsgang der Bahn genutzt, der an einigen Stellen verändert wurde.
Er führt in einem Stahlbogen bis nach oben kurz unterhalb des Fahrwegs und auf der selben Wupperseite wieder nach unten. Für die Touren ist eine Anmeldung nötig. Die Teilnehmer werden von einem professionellen Führer begleitet. Als regulärer Preis unermäßigt wurden 79 Euro pro Person genannt.
Die Region verfolgt das Ziel, die inzwischen über 120 Jahre alte Müngstener Brücke gemeinsam mit fünf europäischen Partnerprojekten auf die Liste des Unesco-Weltkulturerbes zu bekommen. Dabei handelt es sich um Stahl-Brücken in Portugal, Frankreich und Italien, die ebenfalls in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut wurden. (dpa)