Essen/Hamm.. Schlag gegen Tierhändler: Der Essener Zoll hat in Hamm 130 vom Aussterben bedrohte Tiere gerettet. Sie “lagerten“ in Plastikschalen in einem Hotel.
Dem Essener Zoll ist ein Schlag gegen den illegalen Handel mit Tieren gelungen: In einem Hotelzimmer in Hamm fanden die Fahnder 130 Reptilien und Amphibien – allesamt vom Aussterben bedroht. Sie stehen auf der roten Liste und gelten als besonders bedrohte Spezies. Die Tiere wurden beschlagnahmt. Ihr Wert liegt bei rund 30.000 Euro.
Chamäleons, Geckos, Unken, Salamander und Schildkröten
Laut Zoll hatte eine ukrainische Firma die Chamäleons, Geckos, Unken, Salamander und Schildkröten nach Deutschland geschmuggelt. Laut einer Mitarbeiterin des Dortmunder Zoos ist der Transport für die Tiere lebensgefährlich – der Stress kann für sie den Tod bedeuten.
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Die Bande hatte die Tiere im Internet zum Kauf angeboten. Sogar in Online-Newslettern an treue Kunden wurde die "Ware" beworben. Laut Zoll steht der Verkauf aus dem Hotelzimmer heraus in zeitlichem Zusammenhang mit der Messe "Terraristika", die mehrmals jährlich in Hamm stattfindet. Allerdings durfte der Handel nicht offiziell auf der Messe stattfinden, sondern ohne Genehmigung unter der Hand.
Die Zoos Dortmund, Duisburg und Köln sowie der Düsseldorfer Aquazoo haben die beschlagnahmten Tiere in Obhut genommen und päppeln sie jetzt artgerecht auf.
Zeitlicher Zusammenhang mit Messe "Terraristika"
Der Essener Zoll führt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund das Verfahren gegen die Bande wegen des Verdachts der illegalen Einfuhr und des Handels mit bedrohten Tieren.
Aber wo Schatten ist, ist auch Licht: Eine freudige Überraschung erwartete die Zöllner am nächsten Morgen. Über Nacht waren neun Feuersalamander-Babys geboren.