Köln. Der Palästinenser Ibrahim Abou Nagie ist der Initiator der umstrittenen Koran-Verteilaktion der Salafisten. Nun kam heraus: Der Salafisten-Prediger bezieht Leistungen vom deutschen Staat - 1860 Euro im Monat.
Der Initiator der umstrittenen Koran-Verteilaktion, Ibrahim Abou Nagie, erhält nach eigenen Angaben Geld vom deutschen Staat. „Ich bekomme 1860 Euro pro Monat“, sagte der salafistische Prediger der „Bild“-Zeitung vom Montag. „1200 Euro gehen direkt für die Miete drauf.“
Der in Köln wohnende Abou Nagie bestätigte damit einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“ vom 14. April, wonach er ausweislich eines Aktenauszugs von NRW-Sicherheitsbehörden Hartz-IV-Empfänger ist. Die Zeitung hatte allerdings die staatlichen Leistungen an den Ex-Geschäftsmann auf 2300 bis 2500 Euro monatlich beziffert. Die NRW-Regionaldirektion der Bundesanstalt für Arbeit in Düsseldorf wollte sich mit Verweis auf den Datenschutz nicht zum Hartz-IV-Bezug Abou Nagies äußern.
Hass-Prediger gibt deutschem Staat Schuld für seinen Hartz-IV-Bezug
Abou Nagie gab dem Staat die Schuld daran, dass er von Hartz IV leben müsse. Der „Bild“-Zeitung sagte der Palästinenser, der demnach bis 2007 eine Firma für selbstklebende Folien gehabt haben will: „Damals sollte ich 70.000 Euro nachzahlen. Das habe ich aber aus Prinzip nicht gemacht. Danach hat der Staat meine Firma bankrott gehen lassen.“
Der Verfassungsschutz sieht in der seit Wochen andauernden Verteilung kostenloser Korane eine Propaganda-Offensive der Salafisten zur Rekrutierung von Anhängern. Finanziert wird die unter anderem in Fußgängerzonen stattfindende Verteilaktion nach Angaben der Salafisten durch Spenden und den Verkauf von Koranen an Muslime.
Salafisten sind Anhänger einer fundamentalistischen Strömung des Islam. Sie streben nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden einen islamischen Gottesstaat an, der mit der westlichen Demokratie unvereinbar ist. Im Einzelfall akzeptieren sie demnach zur Durchsetzung ihrer Ideologie auch den Einsatz von Gewalt. Die Behörden gehen derzeit von rund 4000 Menschen im salafistischen Umfeld in Deutschland aus. (afp)