Essen.. Volltätowierte Skelett-Models und professionelle „Braunsprüher“ – bei „Germany's next Topmodel“ machte L.A. seinem Ruf als Freak-Metropole alle Ehre. Bei den GNTM-Kandidatinnen der ProSieben-Castingshow selbst sorgten ganz andere Dinge für Skandale: neue Frisuren. Teilnehmerin Leandra musste derweil die Koffer packen.
Als Creative Director hat Thomas Hayo schon einiges gesehen. Aber manchmal, ja manchmal, da könnte er immer noch ein Tränchen vergießen. Heute, zum Beispiel: „Da geht dir einfach das Herz auf, wenn du diese Mädchen siehst, die noch nie in Amerika waren und jetzt hier in Hollywood ankommen.“
Das mit dem Ankommen ist erstmal nur physisch gemeint. Aber wer weiß, wo das alles noch hinführt mit „Germany's next Topmodel“ auf dem TV-Sender ProSieben. Den Stern auf dem Hollywood Boulevard gibt’s schon mal vorab. „Da steht ja mein Name drauf!“, staunt Nachwuchs-Model Lovelyn beim Rundgang über den Walk of Fame. Ihre 17 GNTM-Konkurrentinnen sind gleich daneben verewigt.
"Germany's next Topmodel" zieht in Hollywood-Villa
Bei soviel Vorschusslorbeeren darf die Villa in den Hollywood Hills nicht fehlen. Das neue Hauptquartier von Heidi Klums Modeltruppe hat nur einen Nachteil: Es gibt keine 18 Toiletten. Ein Unding, findet Kandidatin Anna Maria und beschwert sich bei der Jury darüber, dass sie bei den Nachbarn durchs Zimmer muss.
Die Strafe folgt am nächsten Tag in Form einer neuen Kurzhaarfrisur. Es ist die Zeit des Umstylings – Klum selbst deklarierter „Lieblingstag“ bei „Germany's next Topmodel“. Diesmal gibt es das ganze Programm. Nicht nur den Haarschnitt, sondern auch Bleaching der Zähne, Make-up und – als Highlight – die Behandlung von „Jimmy Jimmy Coco“, „Coco Jimmy Jimmy“ oder „Jimmy Coco Jimmy“. So nennt sich ein Mann mit Spritzpistole, der von Klum als „Braunsprüher der Stars“ verkauft wird und der offenbar seinen ganz eigenen Hollywood-Traum lebt.
Kandidatin Anna übernimmt die klassische GNTM-Rolle
Mit der neuen Hautfarbe sind nicht alle zufrieden. „Das sieht irgendwie künstlich aus“, findet Jacqueline vor dem Spiegel. Richtig kontrovers wird es erst bei der Frisur. Kandidatin Anna übernimmt die klassische GNTM-Rolle des wenn-meine-Haare-zu-kurz-werden-reise-ich-ab-Mädchens. Am Ende sind es nur ein paar harmlose Zentimeter. Da hat es Konkurrentin Anna Maria schon härter getroffen: „Meine Haare sind viel zu kurz“ weint sie am Telefon. Am Ende durchlaufen die meisten Teilnehmerinnen die drei Phasen der Frisur-Trauer: Wut, Depression, Akzeptanz.
Mit dem neuen Look geht es zum ersten Foto-Termin. In einem verlassenen Krankenhaus wartet „Zombie Boy“, ein männliches Fotomodel mit einem Alleinstellungsmerkmal, das den Ausdruck tatsächlich verdient. Er ist an Körper und Kopf mit Skelett- bzw. Schädel-Tattoos übersät. Damit hat es „Zombie Boy“ u.a. auf die Laufstege von Thierry Mugler und in ein Musikvideo von Lady Gaga gebracht. Heute soll er mit den GNTM-Mädchen im Leichenschauhaus posieren.
Zombie Boy hat keine Lust auf GNTM-Kandidatinnen
Das Problem ist nur: Zombie Boy hat keine Lust. „Willst du ein Kaugummi haben?“, fragt er seine erste Foto-Partnerin. Nein, möchte sie nicht, danke. „Solltest Du aber!“ Auch die nächste Kandidatin kann er nicht riechen. „Bist Du auf einem Bauernhof aufgewachsen?“ So geht das eine Weile, bis die unsympathische Tattoo-Diva doch noch auftaut und sich auf die Kernkompetenz von Zombies zurückbesinnt: gruselig zu gucken und die Klappe zu halten.
Drei „Wackelkandidatinnen“ hat Klum bei dem GNTM-Shooting ausgemacht: Rockerin Luise und Chormädchen Jacqueline kommen beim abschließenden Catwalk in der Modelvilla noch einmal durch. Für Kandidatin Leandra gibt es dagegen keine Sedcard nach der Prüfung. Für sie ist in Hollywood Endstation.