Recklinghausen..

Die aktuelle Spielzeit ist noch lange nicht zu Ende, da präsentiert die Neue Philharmonie Westfalen (NPW) im Gelsenkirchener Musiktheater schon das Programm für die Saison 2011/12 – mit vielen Highlights.

Die wichtigste Neuerung zuerst: Von Herbst an sollen die Sinfoniekonzerte an allen Standorten – darunter stets sonntags im Ruhrfestspielhaus – einheitlich um 19.30 Uhr beginnen und nicht erst um 20 Uhr. „Wir hatten im Vorfeld eine Publikumsbefragung durchgeführt und möchten mit der neuen Uhrzeit den Wünschen entgegen kommen“, sagte Stephan Popp, Intendant der Neuen Philharmonie Westfalen, in Gelsenkirchen bei der Vorstellung des neuen Saisonprogramms.

Mit dieser Änderung möchte man zudem die Auslastung der Sinfoniekonzerte verbessern, die derzeit laut Popp in allen Spielstätten bei rund 70 Prozent liegt – und damit noch Luft nach oben hat.

Für volle Zuschauerränge will Generalmusikdirektor Heiko Mathias Förster zudem mit einem sorgfältig komponierten Saisonprogramm sorgen, das neben der 9. Sinfonie von Anton Bruckner, Mahlers „6.“ und Antonin Dvoráks 7. Sinfonie auch selten gespielte Werke in den Mittelpunkt rückt.

„Gleich beim ersten Sinfoniekonzert der Saison im September erfülle ich mir selbst einen langgehegten Wunsch, denn dann steht das 3. Konzert für Klavier und Orchester von Sergej Rachmaninow auf dem Programm“, so der Orchesterchef. „Dieses Konzert ist für den Pianisten sehr schwierig zu spielen. Matthias Kirschnereit, mit dem wir in diesem Jahr das 2. Klavierkonzert des Komponisten aufgeführt haben, hat mir erklärt, dass er zu alt sei, um sich diese Partitur noch zu erarbeiten: Das müsse man den jungen Virtuosen überlassen. Deshalb“, so H. M. Förster, „haben wir mit Joseph Moog nun einen ganz jungen Pianisten ausgewählt, der das Konzert mit uns gestalten wird“.

Beim fünften Sinfoniekonzert kehrt der Pianist Alfredo Perl in die Konzertsäle der NPW zurück, bevor GMD Förster mit dem Orchester im Februar 2012 mit der 4. Sinfonie in G-Dur seinen ganz eigenen Mahler-Zyklus fortsetzt.

Einen ganz besonderen Saison-Höhepunkt verspricht der GMD für das siebte Sinfoniekonzert im Mai: Hier wird der Solist Frederic Belli mit seiner Posaune unter anderem italienische Werke und eine ungewöhnliche Version von Nikolai Rimsky-Korsakows „Hummelflug“ präsentieren. Frankreich soll dann im April 2012 auf dem Programmzettel der NPW stehen, ehe die Saison mit der Sinfonie Nr. 9 von Anton Bruckner beim neunten Sinfoniekonzert ausklingt.

Die Konzerte des „Klassik Treffs“ und Projekte für Kinder und Jugendliche runden das Jahresprogramm ab. Ein besonderes Schmankerl hat die Neue Philharmonie Westfalen gemeinsam mit dem Musiktheater im Revier übrigens noch für den Januar 2012 vorgesehen, wenn sich beide bei den Stiftungen, die sich für sie einsetzen, mit einem großen Konzert mit Chören aus der Region bedanken wollen. Dann steht übrigens – nach den Ruhrfestspielen – erneut Beethovens „9.“ auf dem Plan. Man darf gespannt sein.