Essen.. Das Jahr 2015 war unspektakulär? Auf Straßen, Schienen und an Flughäfen nicht. Der Rückblick zeigt, es gab mehrere beherrschende Ereignisse.
Streikende Lokführer bei der Bahn, neue "Super-Blitzer", ein Sturmtief und marode Autobahnbrücken: Das Jahr 2015 brachte auf Straßen und Schienen in NRW einige "Weißt-Du-noch...?"-Momente. Eine Auswahl:
2015 war das Jahr...
...in dem ein "Blitzmarathon" ausfiel: Dass so etwas mal passieren wird, hätten Autofahrer sich wohl kaum erträumt. Seit Februar 2012 werden in NRW zweimal jährlich jeweils 24-stündige Blitzermarathon-Aktionen gestartet. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) will damit die Zahl der Verkehrstoten senken helfen und Autofahrer sensibilisieren, Tempovorschriften zu berücksichtigen. Blitzmarathon Nr. 8 im April blieb jedoch der einzige in diesem Jahr. Denn Blitzermarathon Nr. 9 im September wurde klammheimlich fallen gelassen, wegen Überlastung der Polizei unter anderem im Zusammenhang mit Aufgaben rund um Flüchtlinge und -Unterkünfte. Im April 2016 soll aber wieder ein Blitzmarathon folgen, hieß es zuletzt. Doch das ist umstritten. NRW-Innenminister Jäger ließ im Dezember das Ergebnis einer Studie zum Blitzmarathon veröffentlichen. Ergebnis: die Aktion zeige Wirkung. Demnach sank die Geschwindigkeit der Autofahrer in den ersten beiden Wochen nach dem Blitzermarathon im Durchschnitt um bis zu drei Stundenkilometer.
...kurioser Verkehrsmeldungen aus Leverkusen: Lastwagen rückwärts zu rangieren, müssen Lkw-Fahrer 'aus dem EffEff' beherrschen. Dass aber mitten im Verkehr auf einer Autobahn plötzlich Trucker den Rückwärtsgang einlegen, war in diesem Jahr wiederholt Inhalt von Verkehrsmeldungen von der Autobahn 1 bei Leverkusen. Und das dürfte weiterhin passieren: Seit Ende 2012 ist die Rheinbrücke der A1 für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen gesperrt. Zudem gilt Tempo 60. Die Brücke ist marode, wurde im Innern notdürftig geschweißt und muss durch einen Neubau ersetzt werden. Jahrelang aber scherten sich viele Trucker nicht um das Brücken-Verbot, meist um Umwege zu sparen, Anfang 2014 wurden dnan Radarfallen auf der Brücke installiert. Im Januar 2015 zog die Polizei erste Bilanz. Ergebnis: alleine in den ersten vier Tagen der Blitzer wurden 4000 Verkehrsverstöße gezählt. Insgesamt waren es im ersten Jahr Knöllchen über 4,2 Millionen Euro - die drittmeisten an Radaranlagen in NRW. Das sprach sich in der Branche herum. Manche der Trucker reagieren aber erst beim Anblick der Starenkästen in letzter Minute - und setzen dann den Lkw entgegen der Fahrtrichtung zurück.
Auch die Deutsche Bahn AG wird 2015 nachhaltig in Erinnerung halten...:
Von Bahnstreik bis Stellwerksbrand - 2015 brachte bei der Bahn Probleme
Der Bergschaden am Essener Hauptbahnhof? War Ende 2013 urplötzlich Grund für tagelange Zugausfälle und Verspätungen. Unwetter "Ela"? Setzte nach Pfingsten 2014 dem Bahnverkehr an Rhein und Ruhr für Wochen zu. Unspektakulär aber kann man das Jahr 2015 im Bahnverkehr an Rhein und Ruhr dennoch kaum nennen - und das lag nicht nur an Orkantief "Niklas":
2015 war das Jahr...
...als das Stellwerk Mülheim-Styrum brannte: Der 4. Oktober 2015 wird nicht nur der Feuerwehr in Mülheim in Erinnerung bleiben. Bahnnutzer haben noch bis Ende März 2016 unter den Folgen zu leiden. Ein technischer Defekt im Stellwerk Mülheim-Styrum zerstörte wichtige Elektronik - und das an der meist befahrenen Bahnstrecke im Ruhrgebiet. Tagelang konnten nur vier Züge in der Stunde die Strecke in Mülheim passieren. Der Fernverkehr und RE-Linien wurden umgeleitet, die Linie S3 etwa zwischen Essen und Oberhausen fällt seitdem aus und wird durch Busse ersetzt, viele Züge hatten Verspätung. Schrittweise lotse die Bahn in den Wochen nach dem Brand mehr Züge und Linien auf die Strecke. Nach wie vor ist der Betrieb dort aber ein Provisorium, das noch bis 21. März 2016 terminiert ist. Bis dahin müssen alle Weichen und Signale in ein und derselben Position bleiben - sie können nicht verstellt werden.
Bahn-Stellwerk in Styrum ausgebrannt
...von GDL-Chef Claus Weselsky: Wenn ein Gewerkschaftschef mit einem großen Arbeitgeber um bessere Arbeitsbedingungen seiner Gewerkschaftsmitglieder streitet, dann ist das sein Job. Doch für Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL war der Bahnstreik, der sich bis weit in das Jahr 2015 hineinzog, nicht nur ein Ringen mit der Bahn-Führung sondern auch ein Kampf gegen Volkszorn und Bundesregierung, die kleine Gewerkschaften per Gesetz in die Schranken weisen will. Weselsky ließ seine Lokführer mehrmals streiken, am Ende müssten es neun Streiks gewesen sein, auch zu Pfingsten. Das machte ganz besonders die Fernbus-Branche froh, weil viele Bahn-Fahrgäste auf Busse umstiegen. Die DB AG erwartet für 2015 unterdessen einen Milliarden-Verlust. Beim Streik gelang es der Deutschen Bahn jedoch, einen "Ersatzfahrplan" auf die Beine zu stellen, der sich bewährte und der kaum mit Verspätungen zu kämpfen hatte. Privatbahnen waren vom Streik ausgenommen. GDL-Chef Weselsky war schließlich im Mai zur Schlichtung bereit - wohl auch eine Folge der Tatsache, dass die Bahn der GDL endlich entgegen kam. Das wiederum rief die weit größere Eisenbahn Verkehrs-Gewerkschaft EVG auf den Plan, die plötzlich auch mit Streik drohte. Doch es blieb beim Aufruf. Im Juli schließlich akzeptierten Bahn und GDL den Schlichterspruch, der Bahnstreik war beendet und GDL-Chef Claus Weselsky bilanziert 2015 als "konfliktreiches aber erfolgreiches Jahr".
...in dem die Deutsche Bahn die Ausschreibung zum RRX verlor: RRX? Die Abkürzung steht für Rhein-Ruhr-Express. Und der soll Bahnpendler in NRW glücklich machen. Ab Dezember 2018 gehen die ersten Linien an den Start, komplett wird der RRX erst Jahre später - wenn auf der Rhein-Schiene Köln-Düsseldorf-Duisburg an einigen Stellen das Gleisnetz erweitert wird. Doch das sorgt für Proteste von Anwohnern. Klagen vor Gericht drohen das Projekt zu verzögern.
Im 15-Minuten-Takt sollen in Zukunft die großen Städte an Rhein und Ruhr per Bahn verbunden sein - und das so schnell, wie hier sonst IC und ICEs fahren. Doch die Deutsche Bahn hatte beim RRX das Nachsehen. Die Ausschreibung vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr um den Zugebetrieb verlor der Bahn-Riese. Auch die erstmals getrennte Ausschreibung für die 82 neu zu beschaffenden Züge und deren Wartung - Vertraugsdauer 30 Jahre - lief an der Bahn vorbei. Siemens bekam bei der Technik den Zuschlag. Die fünf RRX-Linien werden von den Unternehmen Abellio und National Express. Letztere hatte dann am 13. Dezember ihre Premiere in NRW: Seitdem werden die Linien RE7 und RB48 von den Briten betrieben. Bis dato war dort die DB AG 'am Zug'.
...in dem Sturm "Niklas" in NRW der Bahn zu schaffen machte: Ende März machte Orkantief "Niklas" Bahnreisenden bundesweit Probleme. Sturm- und Orkanböen fegten in der Nacht zum 31. März übers Land und fällten in NRW Bäume oder wehten Astwerk in Oberleitungen, dass die Bahn den Fahrbetrieb zum Beispiel zwischen Köln und Dortmund bis zum Folgetag komplett einstellte. Bahnhöfe wurden geschlossen, etwa der Hauptbahnhof von München; dort zerbarsten Scheiben der Glasverkleidung. Auf den Straßen gab es Staus wegen umgestürzter Bäume. Die Rheinbrücke bei Emmerich war zeitweise für den Verkehr gesperrt. Insgesamt kamen in Europa elf Menschen durch den Sturm ums Leben. Auch in Österreich und der Schweiz wütete der Orkan, der bis in den 1. April Rettungsdienste in Schach hielt.
Sturm "Niklas" fegt über Deutschland
Blitz und Donner gab es nicht nur beim Wetter. Ein neuer "Superblitzer" machte Furore - und nicht nur der an der A45:
Marode Brücken, neue "Superblitzer" - 2015 auf den NRW-Straßen
Das Straßennetz in NRW ist vielerorts in einem beklagenswerten Zustand, in diesem Jahr wurde das an Rhein und Ruhr erneut deutlich. Das gilt besonders für Brücken. Der Landesbetrieb Straßen.NRW. Weit mehr als die Hälfte der bis 2015 überprüften Brücken, vor allem von Autobahnen, müssen mittel-bis langfristig ersetzt werden. Insgesamt werden in NRW 10.000 Brückenbauwerke gezählt, für die der Landesbetrieb verantwortlich ist. Und sonst? Sorgten zum Beispiel Blitzer für Aufregung:
2015 war das Jahr...
...des neuen "Super-Blitzers" auf der A45: Dieser Radaranlage an der A45 bei Hagen soll kein Raser auf der dort dreispurigen Autobahn entgehen. Die Geräte sollen Daten "beweissicher" liefern und der Stadt Hagen einiges an Geldbußen. Auch das Kostenmodell ist neu, denn die Stadt Hagen hat die Anlage geleast und zahlt je verwertbarem Datensatz eine Pauschale an den Hersteller JenOptik Robot aus Monheim bei Düsseldorf. Der steht daher auch für Betrieb, Funktion und Wartung gerade. Als er dann im Juli 'scharf' geschaltet wurde, schlug die Anlage gleich kräftig ein: täglich würden rund 900 Fahrzeuge geblitzt, gab die Stadt Anfang September bekannt. Der "Superblitzer" steht vor der Großbaustelle Lennetalbrücke in Richtung Olpe, wo 80 Stundenkilometer erlaubt sind. Ein Autofahrer wurde dort sogar mit Tempo 170 geblitzt. Anfang Dezember dann war die Radaranlage plötzlich im Blindflug-Modus: Bisher unbekannte Täter schmierten Bauschaum auf die Geräte.
...der Großbaustelle Lennetalbrücke: Fast einen Kilometer lang, Eröffnungsjahr 1967: Die Lennetalbrücke auf der A45 ist in die Jahre gekommen, Risse schwächen die Konstruktion, die neue Brücke entsteht parallel. In diesem Jahr wurde ein großer Schritt bis zur Fertigstellung geschafft: die "Stahl-Hochzeit". 80.000 Fahrzeuge donnert täglich über die Lennetalbrücke, vor allem der stark gewachsene Lastwagen-Verkehr setzte der Brücke zu. Für den Neubau der Brücke sind insgesamt fünf Jahre Bauzeit veranschlagt.
"Stahl-Hochzeit" an der Lennetalbrücke
...der Risse in Rheinbrücken auf A1 und A40: Die Rheinbrücke der A1 in Leverkusen? Ist ein Verkehrsengpass mit scharfem Fahrverbot für Lastwagen. Die Rheinbrücke der A40 in Duisburg-Neuenkamp? Hat das gleiche Problem: Wochenlang war die Brücke schon teilweise gesperrt, in diesem April dann zeigte sich, die Brücke weist noch mehr Risse auf: "Das Bauwerk ist am Ende" erklärte Nicole de Witt, die beim Landesbetrieb Straßen.NRW für den Brückenbau zuständig ist. Für 30.000 Fahrzeuge war die Brücke in den 1960er-Jahren geplant worden. Heute fahren dreimal so viele Fahrzeuge Tag für Tag hinüber. Das verkürzt die 'Lebensdauer' - es braucht einen Neubau. Und solange der nicht da ist, wird die Brücke zum Nadelör.
...als die A45 für zwölf Tage gesperrt wurde: Wie, schon wieder Brückenschäden? Nein, als die A 45 zwischen dem Autobahnkreuz Dortmund/Witten und Dortmund-Süd an Ostern gesperrt wurde, lag das an Arbeiten über der Autobahn: Der Stromnetzbetreiber Amprion musste unter anderem Masten der Hochspannungstrasse austauschen, die die A 45 kreuzt. Vom 28. März bis zum 10. April war die Autobahn komplett gesperrt.
...als an der A40 in Essen wieder Radargeräte 'blitzten': 80 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit gelten an der Buderuskurve auf der A40 in Höhe Essen-Kray. Gut ein Jahr lang wurde das Tempo dort nicht überwacht, wegen Bauarbeiten. Seit Ende November aber sind neue Radar-Geräte gegen Raser im Einsatz - in beiden Fahrtrichtungen. Die Stadt Essen investierte 260.000 Euro in die Geräte. Die Blitzer mit den hochauflösenden Scannern können mit Hilfe eines Laserstrahls zeitgleich und über drei Spuren hinweg sämtliche Fahrzeuge und deren Geschwindigkeit erfassen - rund um die Uhr. Die neue Technik war nötig, weil die Autobahn dort jetzt u.a. Flüsterasphalt hat. Und sie gilt, sagt die Stadt, nach wie vor als Unfallschwerpunkt. Deswegen werde an der Stelle bereits seit 2001 das Tempo überwacht.
...der Kreis Mettmann die erste mobile Blitzeranlage an der A3 präsentierte: Es könnte sich auch um einen mobilen Geldautomaten handeln, wie er zum Beispiel bei Volksfesten zu finden ist. Doch der grauen Kasten, der auf einem Anhänger montiert ist und der im November an der Autobahn 3 bei Hilden präsentiert wurde, ist eine mobile Radaranlage. Sie wird seitdem an wechselnden Stellen an der Autobahn postiert und arbeitet vollautomatisch; es braucht keine Aufpasser, wie bei Radarwagen. Die Autobahn ist zurzeit zwischen Breitscheid und Kreuz Hilden eine Großbaustelle. In den ersten 13 Monaten wurden dort 411 Unfälle gezählt, vor allem wegen nicht angepassten Tempos, teilte der Kreis mit. Es gilt Tempo 60. Aber, wer fährt das in Autobahnbaustellen schon...
...als eine "Blitzer-Panne" an der A40 für Aufregung sorgte: Mehr als 600 Autofahrer wurden am Wochenende Mitte Januar an der A40 in Höhe Essen-Frillendorf geblitzt - doch sie waren gar nicht zu schnell. Tempo 120 zeigten die elektronischen Anzeigetafeln an den Schilderbrücken an. Doch die städtischen Radargeräte waren auf Tempo 100 eingestellt und nicht auf die Schilder abgestimmt. Die Stadt Essen räumte den Fehler ein und Straßen.NRW rätselte, warum die Schilder überhaupt 120 Stundenkilometer angezeigt hatten. Eigentlich sei die Anlage dort auf höchstens 100 Km/h programmiert.
Flüssiges Aluminium und zwei getötete Polizisten - schwere Verkehrsunfälle im Jahr 2015
Tragische und spektakuläre Unfälle auf den Autobahnen - das Jahr 2015 blieb davon nicht verschont:
2015 war das Jahr...
...eines tragischen Unfalls mit zwei getöteten Polizisten: Sie hielten sich auf dem Standstreifen für Fahrzeugkontrollen bereit mit eingeschaltetem Blaulicht und Warnblinker, als plötzlich ein Lastwagen in ihren Streifenwagen raste. Das Auto brannte aus, für die 46-jährige Polizisten und ihren 51-jährigen Kollegen kam jede Hilfe zu spät. In der Nacht des 2. Juli kam es auf der A44 bei Lichtenau zu diesem tragischen Unfall, der viele Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei im Land betroffen machte. "Bei uns haben heute Morgen viele Kollegen einen Kloß im Hals", sagte ein Sprecher der Oberhausener Polizei, die auf ihrer Facebook-Seite einen Trauer-Post verbreitete. Mehr als 15.000 Facebook-Nutzer bekundeten ihr Beileid. NRW-Innenminister Ralf Jäger ordnete für eine Woche Trauerflor bei der Polizei an. Im November wurde der 34-Jährige Lastwagenfahrer angeklagt, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Der anfängliche Verdacht, der Fahrer haben unter Drogen gestanden, bestätigte sich laut Polizei nicht.
...als ein Schwertransporter auf der A3 umstürzte: Eine 80 Tonnen schwere Bergbau-Maschine rutschte im August im Kreuz Breitscheid von einem Schwertransporter. Die 22 Meter lange Siebmaschine war in der Abfahrt von der A52 auf die A3 in Richtung Oberhausen plötzlich vom Hänger gerutscht - wohl weil der Fahrer aus der Schweiz zu schnell unterwegs war. 15 Stunden lang war die Unfallstelle für den Verkehr gesperrt.
...als flüssiges Aluminium die A1 bei Schwerte in Brand setzte: 800 Grad heißes Aluminium floss am frühen Morgen des 16. August auf der A1 bei Schwerte auf die Autobahn. Der Fahrer eines Lastzug-Gespanns hatte die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Der Anhänger riss ab und kippte auf der Fahrbahn um, das flüssige Aluminium lief aus und setzte den Asphalt in Brand. Vier Tage war die Autobahn gesperrt, die Fahrbahn musste erneuert werden.
Lkw mit Flüssig-Alu kippt auf A1 um
Verfolgungsjagd, E-Scooter, Seilbahn-Pläne - was sich 2015 sonst noch ereignete
Filmverdächtiges und Kurioses: auch das fand sich 2015 auf den Straßen in NRW:
2015 war das Jahr...
...mit einer filmreifen Verfolgungsjagd über sieben Autobahnen: Vermutlich Blitzeinbrecher haben sich Anfang September mit der Polizei eine Verfolgungsjagd geliefert, bei der die Polizei am Ende buchstäblich das Nachsehen hatte, denn die Täter verschwanden über die niederländische Grenze. Insgesamt 24 Streifenwagen waren an dem Einsatz beteiligt, auch ein Polizeihubschrauber. Es ging an gegen 1.16 Uhr am 4. September, als die Besatzung eines Streifenwagens auf der A52 in Düsseldorf ein Audi auffiel, der entgegen der Fahrrichtung fuhr. Der Versuch, das Auto zu stoppen, setzte die Verfolgungsjagd in Gang. Polizeikräfte aus 21 Städten wurden hinzugezogen. Am Ende fanden sich Benzinkanister die zeigten, dass die Täter soviel Vorsprung 'rausfahren konnten, dass es ihnen offenbar sogar gelang, zwischendurch nachzutanken.
...als Nebel in der Neujahrsnacht für gesperrte Autobahnen sorgte: "So krasser Nebel" - nicht nur Comedian Carolin Kebekus war offenbar in der Silvesternacht im Auto unterwegs und wunderte sich über die Sichtbedingungen. Die Autobahnen A3 und A59 mussten in der Nacht zu Neujahr für einige Stunden für den Verkehr gesperrt werden. Die Polizei zählte mehrere Dutzend Unfälle in NRW, auch weil die Straßen glatt waren. Ein Meteorologe erklärte, dass auch Feinstaub vom Feuerwerk zum Nebel beigetragen hatte. "Mit Wind wäre der Nebel nicht so stark gewesen".
...als Nahverkehrsbetriebe E-Scooter aus Bussen und Bahnen verbannten: Mehr als 30.000 Menschen in NRW sind seit Jahresbeginn vom Transport in Bus- und Straßenbahnen ausgeschlossen, weil sie, laut Schätzung vom NRW-Landesbehindertenbeauftragten, E-Scooter nutzen und damit bei den meisten Nahverkehrsunternehmen in NRW mnicht mehr befördert werden. Grund: Sicherheitsmängel, E-Scooter können bei extremen Fahrmanövern in Bus und Bahn umkippen. Mehrere Sozialverbände forderten im Januar die Unternehmen aufgefordert, das Verbot umgehend zurückzunehmen. Die Unternehmen beharrten jedoch darauf und berufen sich auf ein Gutachten. Das Land NRW gab seinerseits ein Gutachten in Auftrag. Im November wurde das Ergebnis bekannt: "Eine sichere Mitnahme von E-Scootern in Linienbussen (sei) grundsätzlich möglich". Ende des Disputs: noch offen.
...in dem man in Wuppertal den Bau einer Seilbahn debattiert: Die Schwebebahn in Wuppertal war eine geniale Idee. Doch sie kann nicht alle Verkehrsaufgaben lösen, die sich in Wuppertal stellen. Die Universität etwa, hoch am Berg über der Stadt, und darüber liegende Stadtteile sind in Sachen Nahverkehr nur per Bus zu erreichen. Und das mehr als leidlich. Eine Seilbahn könnte helfen. Andernorts, etwa in Rio de Janeiro, sind "urbane Seilbahnen" längst ein etabliertes Verkehrsmittel, nicht nur für Bergtouristen. Aber in Wuppertal gibt es auch Widerstand: Anwohner etwa haben etwas dagegen, dass die Gondeln über ihre Häuser schweben und man von dort auf Balkone und in Fenster gucken kann. Die Pläne sind kein Hirngespinst. 2016 soll im Rat darüber abgestimmt werden.
...in dem in Wuppertal die erste der neuen Schwebebahn-Züge eintraf: Die Schwebebahn ist eine Touristenattraktion in Wuppertal - und ein nahezu einzigartiges Verkehrsmittel, das vor mehr als 100 Jahren eröffnet wurde. 2015 sind ein weiterer Meilenstein in der Geschichte dieser Bahn. Denn nun bekommt die Schwebebahn neue Züge. 31 Wagen wurden bestellt, die alten standen zum Verkauf. Drei dieser noch aktuellen Züge wurden im Dezember an verschiedene Initiativen verschenkt und sollen später als Bistro, Infozentrum und Spielplatz genutzt werden. Der erste der neuen Züge - in hübschem himmelblau lackiert - kam Mitte November per Tieflader. Gebaut werden sie in Spanien.
...in dem die Polizei ein Auto stoppte mit einem Pony im Kofferraum: Diese Szene dürfte zwei Streifenpolizisten in Ostwestfalen so rasch nicht vergessen. Im August erblickten sie auf der A30 bei Bad Oeynhausen einen Fiat Panda. Hinter der Heckscheibe des Kleinwagens stand: ein Shetlandpony! Das Tier war eingeklemmt zwischen Rückbank und Heckklappe und stand, immerhin, auf Stroh. Dennoch: diese Transportform war nicht artgerecht. Bis nach Tschechien wollte die Frau mit dem Tier an dem Tag fahren. Nach wenigen Kilometern war jedoch Schluss mit der Tour. Sie musste einen Pferdeanhänger organisieren.