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Drei Jahre nach dem Start ist „JeKi“ ein Renner: Allein im Ruhrgebiet musizieren 42.887 Kinder an gut 500 Grundschulen in dem Projekt „Jedem Kind ein Instrument“. Nun wollen Experten herausfinden, ob das frühe Musizieren auch beim Lernen hilft.
Drei Jahre nach dem Start ist „JeKi“ ein Renner: Allein im Ruhrgebiet musizieren 42.887 Kinder an gut 500 Grundschulen zwischen Duisburg und Dortmund in dem Projekt „Jedem Kind ein Instrument“. Nun wollen Experten herausfinden, ob das frühe Musizieren auch beim Lernen hilft.
Auch an diesem Wochenende haben sie wieder gezeigt, was sie in diesem Schuljahr gelernt haben. In Duisburg und Mülheim, Haltern und Witten gab es Konzerte der Mädchen und Jungen, die mit Feuereifer an dem Modellprojekt „Jedem Kind ein Instrument“ teilnehmen. Dabei arbeiten Musik- und Grundschulen eng zusammen. Finanziert wird es von der Kulturstiftung des Bundes, dem Land NRW, den Kommunen und der Zukunftsstiftung Bildung der GLS Treuhand e.V.
Ein Koffer voller Instrumente
Mit 7100 Erstklässlern an 223 Grundschulen im Ruhrgebiet war das Projekt im Sommer 2007 gestartet Heute sind 522 Grundschulen in 42 Kommunen beteiligt; nach den Sommerferien werden rund 35000 Erstklässler dazukommen. Jedes dieser Kinder lernt im ersten Jahr alle möglichen Instrumente kennen - Gitarre, Geige, Klarinette oder Trompete, aber auch Schlagzeug, die türkische Saz oder die griechische Bouzouki. Im zweiten Schuljahr kann jedes Kind ein Instrument seiner Wahl erlernen. Das Leih-Instrument ist kostenlos, die Musikstunden kosten im zweiten Jahr maximal 20 Euro, im dritten nicht mehr als 35 Euro.
Während die Kinder mit sichtlicher Freude im Schulalltag ein Instrument ihrer Wahl erlernen, wollen Neurologen und Psychologen im Auftrag des Forschungsministeriums Berlin nun ergründen, ob und wie sich das frühe Musizieren auf Konzentration, Kreativität, Intelligenz, aber auch die Lernerfolge beim Lesen und Rechnen auswirkt.
Legasthenie und Musik
„AMseL“ (Audio- und Neuroplastitzität musikalischen Lernens) heißt die Studie der Universitäten Heidelberg und Graz, die bis 2012 laufen soll. Gesucht werden dafür Kinder aus dem westlichen Ruhrgebiet, die zurzeit die zweite oder dritte Klasse besuchen. Besonders interessiert sind die Forscher an Kindern mit AD(H)S oder Legasthenie.
Die kleinen Musikanten reisen zweimal für ein verlängertes Wochenende nach Heidelberg; im Forschungslabor der Uni absolvieren sie verschiedene spielerische Tests, zwischendurch stehen Zoo- und Zirkusbesuche, eine Stadtrundfahrt und mehr auf dem Programm. Die Kosten für die Kinder und jeweils ein Elternteil werden übernommen.
Alle Infos für interessierte Eltern unter 0176-62408732 oder www.am-sel.org .