NRW. An Kindern, die von Tür zu Tür ziehen und “Süßes oder Saures“ rufen, stört sich kaum einer. Doch immer wieder kommt es an Halloween zu Grenzüberschreitungen: Eier, die gegen Hauswände fliegen, Böller in Briefkästen oder gewaltsame Clown-Übergriffe. Die Polizei bittet: Denkt nach, bevor ihr handelt!
Die Polizei Duisburg hat sich auf Halloween vorbereitet. Man habe die Personaldecke verstärkt, sagt Sprecher Roman van der Maat, allerdings rein vorsorglich. In den vergangenen Jahren, so van der Maat, sei es in Duisburg verhältnismäßig ruhig geblieben. Ein paaar Ruhestörungen, ein paar Anrufe wegen Belästigungen, "nichts Wildes".
Dabei bleibt es nicht immer. In Bayern warnt die Polizei: Bei mutwilliger Sachbeschädigung und Körperverletzung höre jeglicher Spaß auf. In den vergangenen Jahren hätten Kinder und Jugendliche in mehreren Fällen Eier auf Häuser geworfen und sogar Scheiben eingeschlagen. In anderen Städten wurden Briefkästen mit Böllern "gesprengt". Der Sachschaden habe teilweise mehrere hundert Euro betragen. Die Aachener Polizei registriert an Halloween nach eigenen Angaben doppelt so viele Anrufe wie an gewöhnlichen Feiertagen.
Immer wieder Grenzüberschreitungen an Halloween
Dabei stört sich außer Kulturpessimisten kaum jemand an Kindern, die von Tür zu Tür ziehen und "Süßes oder Saures" rufen. Doch immer öfter, berichten Ordnungshüter, komme es dabei zu Grenzüberschreitungen: Jugendliche, die Hausbewohner bedrohen, Pflanzen aus Vorgärten herausreißen oder Gullydeckel heraushebeln.
Die Polizei im Kreis Viersen appelliert deswegen an Halloween-Freunde: "Feiert gruselig, aber nicht grausam! Sonst gibt's Saures - in Form von Anzeigen der Polizei!" Ihre Hagener Kollegen erinnern daran, dass Kinder unter 14 Jahren zwar nicht strafrechtlich belangt werden könnten, aber dennoch Schadenersatz leisten müssten, wenn sie etwas zerstören oder beschädigen.
Neuanstrich einer Hauswand kann teuer werden
„Kinder und Jugendliche sollten es mit den Scherzen nicht übertreiben. Rohe Eier oder sonstigen Unrat an Häuser zu werfen, ist eine mutwillige Sachbeschädigung, die sogar strafrechtlich verfolgt werden kann“, warnt Gregor Wirgs, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung in Gladbeck. Da der Neuanstrich einer durch Eier beschädigten Hauswand mehrere tausend Euro kosten könne, könne ein solcher „Spaß“ schnell sehr teuer werden.
Mit einem ganz anderen Halloween-Phänomen sieht sich die Essener Polizei konfrontiert. Dort wurde ein Mann am Dienstagabend von einer Gruppe Clowns umzingelt und bedrängt. Zwar zogen die Clowns nach kurzer Zeit wieder ab, doch das Opfer fühlte sich trotzdem eingeschüchtert: "Mir ist fast das Herz stehengeblieben."
Der Clown-Überfall in Essen bleibt wohl folgenlos
Der Mann hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet, doch ob der Clown-Überfall ein juristisches Nachspiel hat, ist noch offen. Die Kriminalpolizei prüft noch, ob überhaupt eine Straftat vorliegt.
In Essen war es der erste derartige Vorfall, auch in anderen Städten an Rhein und Ruhr hat man mit Clown-Attacken bislang keine Erfahrung. In Frankreich hingegen sind marodierende Clown-Banden längst zu einem ernstzunehmenden Problem geworden.
Clowns in Frankreich vor Gericht
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Übergriffe geschminkter oder verkleideter Leute sind in mehreren Regionen Frankreichs vor den Gerichten gelandet. In Nordfrankreich erhielt ein junger Mann eine Bewährungsstrafe, weil er maskiert Kinder gejagt und mit einem Knüppel bedroht hatte. Im südlichen Montpellier wurde ein "Clown" bestraft, der einen Mann mit einer Eisenstange geschlagen hatte.
Die Polizei hatte zunächst nur von Gerüchten über Vorfälle gesprochen, die über das Netz verbreitet würden. Sie warnte dann aber auch vor Internet-Aufrufen zu einer "Jagd auf Clowns".