Den Haag. Die Niederlande haben die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus drastisch verschärft. Unter anderem werden öffentliche Gebäude geschlossen.
Die Niederlande haben die Maßnahmen im Teil-Lockdown weiter drastisch verschärft. „Bleiben Sie so viel wie möglich zu Hause“, mahnte der niederländische Premier Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag. Bewegungen im Land müssten möglichst reduziert werden. „Gehen Sie nicht zum Spaß shoppen“, sagte Rutte.
Alle öffentlichen Gebäude werden geschlossen. Außerdem sollen Bürger bis Mitte Januar nicht ins Ausland reisen. Deutschland wurde zum Risikogebiet erklärt und von nicht dringend notwendigen Reisen abgeraten. Reisende aus Deutschland müssen nach ihrer Heimkehr für zehn Tage in Heim-Quarantäne.
Niederlande: Nach Gaststätten müssen weitere Einrichtungen schließen
Seit drei Wochen gilt bereits der Teil-Lockdown. Nun werden nach den Gaststätten auch Museen, Theater, Schwimmbäder, Vergnügungsparks und Zoos geschlossen. Auch der persönliche Kontakt wird stark reduziert. In der Öffentlichkeit sind nur noch Treffen von maximal zwei Personen erlaubt, bisher waren das noch vier. Auch privat sollen nur noch zwei Gäste am Tag empfangen werden. Die Verschärfungen sollen vorerst zwei Wochen gelten.
Bei der Bekämpfung der Pandemie gebe es zwar vorsichtige positive Tendenzen, sagte der Premier. „Aber das ist sicher noch nicht genug.“
Niederlande: Druck auf Krankenhäuser nimmt weiter zu
Am Dienstag war die Zahl der Neuinfektionen erstmals seit knapp drei Wochen unter 8000 gesunken. Bei den Behörden wurden 7776 Fälle in 24 Stunden gemeldet, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mitteilte. Das sind 529 Fälle weniger als am Vortag. Zum Vergleich: In Deutschland mit etwa fünfmal so vielen Einwohnern waren zuletzt 15 352 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden.
Doch der Druck auf die Krankenhäuser nimmt nach Angaben der Behörden weiter zu. Die Zahl der Patienten auch auf Intensivstationen stieg stark an, so dass Krankenhäuser bereits ihre Operationssäle schlossen und einen Aufnahmestopp verhängten. Die medizinische Versorgung neben der für Covid-19-Patienten wurde stark reduziert. (dpa)