Hennef. Fahndungserfolg: Zwei verdächtige Geldautomaten-Sprenger sind festgenommen. Sie sollen mindestens siebenmal zugeschlagen haben, allerdings ohne Beute.

Nach einer Serie gesprengter Geldautomaten mit hohen Schäden hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Sie könnten nach ersten Ermittlungen für mindestens sieben Taten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verantwortlich sein, teilten die Ermittler am Montag mit. Dabei handele es sich allerdings um Fälle, bei denen die Täter keine Beute gemacht hätten - etwa weil die Automaten der Gasexplosion standhielten.

Nordrhein-Westfalen wird seit Monaten von mehreren Banden heimgesucht, die Geldautomaten in die Luft jagen, um an Bargeld zu kommen. Die Schäden liegen in Höhe von mehreren Millionen Euro. Das Landeskriminalamt zählte bis zum Montag 58 Fälle. Die Explosionen gehen demnach auf das Konto unterschiedlicher Gruppen und auch Einzeltäter. Den Ermittlern zufolge kommen die Banden zum Teil aus den Niederlanden und schlagen besonders oft im Grenzgebiet zu.

Spreng-Versuche im Rhein-Sieg-Kreis

Bei den nun Festgenommenen handelt es sich allerdings um zwei Männer aus Troisdorf (Rhein-Sieg-Kreis). Der 18- und der 23-Jährige wurden am Samstag bei Hennef angehalten, nachdem ihr Auto in einen Verkehrsunfall verwickelt worden war. Nach Angaben der Polizei flüchteten sie zunächst. Wenig später wurden sie aber gestoppt.

In dem Wagen entdeckten die Beamten eine Gasflasche und anderes Werkzeug, das sie Spreng-Versuchen in Troisdorf, Niederkassel, Bad Honnef, Hennef (alle Rhein-Sieg-Kreis), Bonn und Rheinbreitbach (Rheinland-Pfalz) seit Ende November zuordneten. Die Täter sollen dabei Gas in die Automaten geleitet und mit einer Lunte angezündet haben. Die bislang letzte Explosion aus dieser Serie ereignete sich am Dienstag vergangener Woche. Das Foyer der Bankfiliale in Hennef war dabei erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden.

Die beiden Männer schweigen zu den Vorwürfen. In ihren Wohnungen wurde den Ermittlern zufolge aber weiteres belastendes Material gefunden. (dpa)