An Rhein und Ruhr. Der große Ansturm von Corona-Patienten ist bislang ausgeblieben. Deswegen wollen die Kliniken in NRW wieder planbare Operationen durchführen.

In den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen ist der befürchtete Ansturm von schwer erkrankten Corona-Patienten bislang ausgeblieben. Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) befürwortet deswegen eine vorsichtige Wiederaufnahme des Regelbetriebs, also die Durchführung planbarer Operationen und die Aufnahme von Patienten, deren Krankenhausaufenthalt verschiebbar ist.

Mitte März war beschlossen worden, planbare Operationen und Behandlungen aufzuschieben, um Kapazitäten für die Behandlung schwer erkrankter Corona-Patienten zu schaffen. Nun plädiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine schrittweise Normalisierung des Krankenhausbetriebs. Das stößt auf Zustimmung bei den Krankenhäusern, die wegen der Maßnahme teils empfindliche Einkommenseinbußen hinnehmen mussten. 

Normalbetrieb nur unter bestimmten Bedingungen

Eine Rückkehr in den Normalbetrieb müsse aber an Bedingungen geknüpft werden, so die KGNW: Die Entwicklung der Infektionszahlen müsste im Auge behalten, Testungen weiter konsequent durchgeführt werden. Zudem müssten weiterhin intensivmedizinische Betten und Beatmungsplätze für schwer erkrankte Corona-Patienten freigehalten werden.

Die KGNW weist darauf hin, dass nicht nur die planbaren Operationen, sondern auch die Einweisungen von Patienten mit Herzinfarkt- oder Schlaganfallverdacht stark zurückgegangen seien. Womöglich, weil Patienten Angst hätten, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. „Es muss aber vermieden werden, dass Angst vor dem Virus andere Krankheiten und Todesfälle verursacht“, so ein KGNW-Sprecher.

Essener Klinikum setzt Exit-Strategie bereits um

Am Klinikum Essen wird eine „Exit-Strategie“ derzeit bereits umgesetzt, wie der ärztliche Direktor Prof. Jochen Werner berichtet. „Davon unbenommen werden wir den von uns aufgebauten großen Covid-Bereich in absehbarer Zeit noch nicht umstrukturieren, da dieser in der Metropole Ruhr nicht nur technologisch, auch personell mit höchster Kompetenz versehen ist“, betont Werner.