Castrop-Rauxel. Die Technik verändert alles: Schon lange schreiben wir kaum noch Briefe, sondern lieber schnelle Kurznachrichten per Handy. Seit November kann man jetzt das Ticket für den Bus per Handy kaufen

Statt Briefe schreiben wir heute Kurznachrichten mit dem Mobiltelefon, Flugtickets buchen wir schon lange online und nicht mehr unbedingt im Reisebüro. Und bald werden wir auch nicht mehr vor einem Ticketautomaten stehen, nach Münzen im Portemonnaie kramen und einen Fahrschein für den Bus ziehen. Das Internet wird das kleine Papier ersetzen. Oder besser gesagt: Statt des Tickets halten wir dem Fahrausweisprüfer nur noch das Mobiltelefon hin.

Internetfähiges Mobiltelefon

Seit Anfang November können sich die Kunden der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (Bogestra) ihr Ticket bargeldlos in Form eines Codes (siehe Text unten) auf ihr Telefon laden. Die Kontrolleure können diesen dann mit einem Scanner kontrollieren. Auch die anderen Verkehrsbetriebe, die in Castrop-Rauxel Busse und Bahnen einsetzen, ziehen bald nach. Die Stadtwerke Dortmund (dsw21) stehen bereits in den Startlöchern und werden diesen Service ab dem 7. Januar 2013 anbieten. „Die Kunden bekommen dann eine SMS auf ihr Telefon oder sie können eine App abonnieren“, sagt Pressesprecher Bernd Winkelmann. Und auch die Straßenbahn Herne Castrop-Rauxel (HRC) wollen spätestens im Frühjahr das elektronische Ticket einführen.

Voraussetzung für diesen Service ist allerdings ein internetfähiges Mobiltelefon. Kunden mit einem Smartphone und einem Betriebssystem wie beispielsweise iOS oder Android können sich das Handy-Ticket-Programm als App runterladen, wer kein Smartphone besitzt, kann eine Internetadresse in den Browser eingeben und direkt über die Website das Ticket kaufen. Wer es bequem mag, kann der Fahrschein auch am heimischen Computer erwerben. Bei allen Varianten ist eine vorherige einmalige Registrierung notwendig. Bei der Bogestra kann man sich entweder im Internet (www.bogestra.de) oder direkt in den Kunden-Centern anmelden.

Bezahlt werden kann das Ticket per Lastschriftenverfahren, per Kreditkarten oder per Prepaid-Verfahren (mindestens 20 Euro). Und dann ist es natürlich wichtig, das Mobiltelefon (aufgeladen) immer bei sich zu haben, wenn man mit Bus und Bahn unterwegs ist.

Was sich hinter dem schwarz-weißen Quadrat verbirgt

Seit Monaten begegnen uns immer häufiger diese schwarz-weißen Quadrate mit kryptischen Zeichen auf Lebensmittelverpackungen, in Zeitschriften oder auf Werbeplakaten. Dabei handelt es sich um sogenannte QR-Codes (englisch: Quick Response, also schnelle Antwort).

Diese Codes enthalten, ähnlich wie die bekannten Strichcodes auf Waren, verschlüsselte Informationen auf einer kleinen Fläche. Oft verbergen sich dahinter Adressen von Websites, die sich mit einem Fotohandy und einer passenden Codeleser-Software ganz leicht öffnen lassen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Software, dich man sich als App aufs Smartphone runterladen kann. Dann hält man einfach sein Mobiltelefon vor das Quadrat und in wenigen Sekunden wird der Weblink angezeigt. Auch wer online einen Fahrschein kauft, bekommt einen solchen QR-Code auf sein Telefon, der dann von einem Scanner leicht entschlüsselt werden kann.

Nötig ist ein Fotohandy mit passender Codeleser-Software

Insgesamt passen rund rund 4000 Zeichen (Zahlen, Buchstaben) in ein solches Quadrat, das nicht zwangsläufig schwarz-weiß sein muss. Wichtig ist nur ein hoher Kontrast zwischen den hellen und dunklen Stellen.