Berlin/New York. Deutsche Politiker haben Barack Obama zu seinem Wahlsieg gratuliert. Außenminister Westerwelle hofft auf “neue Impulse in der Abrüstung“, während Frank-Walter Steinmeier “frischen Wind“ für die transatlantischen Beziehungen erwartet.
Unmittelbar nach seinem Erfolg bei der Präsidentschaftswahl in den USA haben deutsche Spitzenpolitiker Barrack Obama gratuliert. Er freue sich für den wieder gewählten US-Präsidenten, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Aus europäischer Sicht sei Obama der richtige Präsident für die USA. Außenmininster Guido Westerwelle rechnet nach der Wahl "mit neuen Impulsen in der Abrüstung".
Man sei in den letzten zwei Jahren in der Abrüstungspolitik gut vorangekommen, sagte der FDP-Politiker am Dienstagabend (Ortszeit) in New York. "Aber es muss jetzt noch mal ein energischer weiterer Schritt gemacht werden", erklärte Westerwelle. Sein Appell gehe an die amerikanische Regierung und an Russland, "aufeinander zuzugehen und mit neuen Abrüstungsimpulsen die Sicherheit in der Welt zu verstärken".
Riexinger: Hoffe, er "führt weniger Kriege in aller Welt"
Linke-Chef Bernd Riexinger kommentierte den Erfolg Obamas im Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich gratuliere Barack Obama. Ich hoffe, er kümmert sich um Jobs und Infrastruktur in Amerika und führt weniger Kriege in aller Welt."
Steinmeier forderte, die neue Amtszeit Obamas müsse frischen Wind in die transatlantischen Beziehungen bringen: "Wir müssen mehr investieren in diese Zusammenarbeit über den Atlantik hinweg. Die Erwartung an uns wird eher steigen", sagte der frühere Außenminister.
Westerwelle forderte zudem mehr Freihandel zwischen den USA und Europa. "Das ist uns ein zentrales europäisches Anliegen", betonte der Minister. "Der Protektionismus muss zurückgedrängt werden." Die Gespräche für eine Freihandelszone müssten schnellstmöglich aufgenommen werden. "Denn wir haben keinerlei Zeit zu verlieren in Anbetracht der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten."
"Obama betrachtet Welt ähnlich wie Europäer"
Anhänger feiern Obama
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Der frühere Koordinator der deutsch-amerikanischen Beziehungen, der SPD-Politiker Karsten Voigt, begrüßte im "Kölner Stadt-Anzeiger" die Wiederwahl Obamas. "Der Wahlsieg Obamas freut mich", sagte er und fügte hinzu: "Man muss einfach sehen, dass die republikanische Partei in den letzten Jahren nach rechts gerückt ist. Die Amerikaner sind ideologischer geworden. Obama betrachtet hingegen die Welt so ähnlich wie wir Europäer das tun."
Von der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten erhofft sich Voigt "einerseits Kontinuität, andererseits sollte man die zweite Amtsperiode als Chance für eine Modernisierung der transatlantischen Beziehungen nutzen. Europa sei nach wie vor als Problemlöser gefragt. Voigt: "Wir sind der wichtigste Partner der USA. Als Partner werden wir sicher in den kommenden Jahren noch mehr gefordert werden. Ich bin mir sicher, dass Obama auf Europa zugehen wird". (dapd)
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