„Das ist was mit dem Wetter. Letztes Jahr war es beim Sommerfest besser und wir konnten draußen sitzen“, erzählte Ruth Kossmann, Bewohnerin des Altenzentrums St. Lambertus. Mit Blick aus dem Fenster verfolgte sie den prasselnden Sommerregen auf dem Hof: „In meiner Erinnerung waren die Sommer früher auch viel wärmer. Ich habe immer gerne im Ruhrgebiet gelebt, bin Wandern gegangen oder Spazieren. Radfahren hat mir ebenfalls Freude bereitet. Das geht jetzt leider alles nicht mehr“, berichtete die Hausbewohnerin.
Mieses Wetter
Mit niedrigen Temperaturen und anhaltenden Regengüssen ließ das Wetter beim mittlerweile 16. Sommerfest des Altenzentrums St. Lambertus bei allen Beteiligten und Besuchern ordentlich zu wünschen übrig. Deshalb musste die Veranstaltung kurzerhand nach innen in die Caféteria verlegt werden. Unter dem Motto „Im Schlaraffenland“ hatten die Betreuer, ehrenamtlichen Helfer und die Bewohner des Altenzentrums gemeinsam ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt.
„Es ist unglaublich schade, dass wir heute nicht draußen auf dem dekorierten Hof feiern können. Einen kurzen Regenschauer hatten wir zwar schon einmal, aber so ein anhaltend schlechtes Wetter haben wir in den letzten 16 Jahren noch nie beim Sommerfest erlebt“, sagte Heimleiterin Annette Beckers.
Bevor Samstag der kräftigste Guss einsetzte, konnten die Betreuer jedoch viele der selbst gebastelten Girlanden aus Pappe retten und in der Cafeteria aufhängen.
Für Unterhaltung bei Bewohnern, Betreuern und Besuchern sorgten ein hauseigenes „Gemüse- und Hähnchenballett“, die „Zuckerfeen aus Phantasia“ mit dem CCCS Rot-Weiß Karnevalsverein und Keyboardmusik. „Gerade das Bunte und Soziale der Veranstaltung steht im Vordergrund.
Seit Februar haben sich auch die Bewohner in Vorfreude mit ihren individuellen Fähigkeiten und nach alters-, beziehungsweise krankheitsbedingten Möglichkeiten in die Planung eingebracht“, erklärte die Heimleiterin.
Besonders kreativ gestaltet hatten die Betreuer und Bewohner eine Hutmodenschau. Passend zum Thema „Im Schlaraffenland“ waren die Hüte und Kostüme mit künstlichem Obst, Süßigkeiten und anderen gebastelten Leckereien geschmückt.
„Auch im Alltag ohne spezielle Festvorbereitung bemühen wir uns natürlich den Heimbewohnern etwas zu bieten und sie zu beschäftigen. Bei Gesangs – oder Bastelangeboten können alle mitmachen“, erläuterte Betreuungskraft Sabine Gerlach.
Als Bewohnerin des Altenzentrums hatte auch Ruth Kossmann bei der Festgestaltung in der Kreativgruppe des Hauses mitgewirkt. Seit nunmehr drei Jahren wird sie hier an der Dortmunder Straße betreut. „Im Alter ist es nicht einfach, aber es muss. Das Wohnen ist nicht so wie Zuhause, aber hier kümmern sich mehrere Pfleger um mich, und man ist schießlich nicht allein“, stellte die Achtzigjährige fest. Beim diesjährigen Sommerfest war sie sehr gespannt auf die Hutmodenschau mit Präsentation ihres eigenen Hutes. „So ein Fest ist hier mal etwas anderes. Es ist richtig was los, es kommen viele Leute, und das Programm ist auch nett“, erklärte die Seniorin. Am meisten freue sie sich jedoch über den Besuch von Familienmitgliedern und Freunden.
„Meine Nichte und mein Neffe sind heute da. Die gemeinsame Zeit, in der man sich sieht und unterhält ist besonders schön“, findet Ruth Kossmann.