Bonn. Mit neuen Fotos und Videos suchen Ermittler des Bundeskriminalamtes nach einem Tatverdächtigen des versuchten Bomben-Anschlags auf den Bonner Hauptbahnhof. Gut einen Monat nach der Tat erhoffen sie sich auch mit Hilfe von Fahndungsplakaten und Handzetteln nützliche Hinweise aus der Bevölkerung.

Gut einen Monat nach dem versuchten Bomben-Anschlag auf den Bonner Hauptbahnhof haben die Ermittler neue Bilder und Videos zu einem der Tatverdächtigen veröffentlicht. Auf der Homepage des Bundeskriminalamts in Wiesbaden ist unter anderem neues Material zu sehen, das einen 20 bis 40 Jahre alten weißen Mann im Zwischengeschoss des Bahnhofs mit der verdächtigen Tasche zeigt, in der sich der Sprengsatz befand. Dieser Mann war den Ermittlern bereits im Dezember auf Videoaufnahmen in einem Schnellrestaurant am Hauptbahnhof aufgefallen.

Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt erhoffen sich, Hinweise zur Identität des Mannes, der die blaue Reisetasche kurz vor der Tat im Bereich des Bonner Hauptbahnhofes mitgeführt hatte, sowie zur Herkunft der betreffenden Tasche zu gewinnen. Dazu wollen sie nun auch bundesweit mit Fahndungsplakaten nach dem Tatverdächtigen suchen. Im Bereich des Bonner Hauptbahnhofs sollen nach BKA-Angaben auch neue Handzettel verteilt werden.

Deutsche Bahn lobt Belohnung für sachdienliche Hinweise aus

Am 10. Dezember 2012 hatten Unbekannte gegen 13 Uhr am Gleis 1 des Bonner Hauptbahnhofs in einer blauen Reisetasche eine Rohrbombe deponiert. Die Bombe war zwar gezündet, detonierte aber nicht. Derzeit wird von zwei potenziellen Tätern ausgegangen. Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt ermittelten bisher erfolglos, auch ein in der Tasche gefundenes Haar führte zunächst nicht zu den Bombenlegern.

In der Hoffnung auf sachdienliche Hinweise ist auch die Deutsche Bahn am Mittwoch einen besonderen Weg gegangen: Sie lobte eine Belohnung in Höhe von 50.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des oder der Täter führen. Die Bahn unterstützt Ermittlungsarbeiten der zuständigen Behörden äußerst selten mit Prämien. Im Fall der Kölner Kofferbomber im Juli 2006 hatte das Unternehmen ebenfalls 50.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung der Täter ausgesetzt, nach einer Serie von Brandanschlägen 2011 auf Bahnanlagen in Berlin sogar 100.000 Euro. Die Kölner Kofferbomber wurden am Ende unter anderem auch mithilfe der Prämie überführt und zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Berliner Brandserie ist bislang weiterhin nicht aufgeklärt. (dpa/ dapd)