Steinfurt.. Die drei toten Kinder, die Montag in Steinfurt im Münsterland aufgefunden wurden, sind wahrscheinlich an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben. Nach Polizei-Erkenntnissen hat die Mutter ihre drei Kinder absichtlich vergiftet. Als Mordwaffe soll sie zwei Holzkohle-Grills benutzt haben.
Drei tote Kinder im Alter von drei bis elf Jahren sind am Montag im Münsterland in einem Wohnhaus aufgefunden worden. Sie starben an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Neben ihnen lag ihre bewusstlose Mutter. Die toten Kinder seien am Nachmittag vom Bruder der Kindesmutter gefunden worden, sagte die Polizei. Er habe die Mutter und ihre drei Kinder im abgeschlossenen Elternschlafzimmer entdeckt.
Dort fanden die Beamten auch zwei Holzkohle-Grills, die für die tödliche Vergiftung der Kinder gesorgt haben soll. Die Polizei geht deshalb von erweitertem Selbstmord aus. Demnach hatte die Mutter die Grills angestellt und anschließend die Fenster des Zimmers geschlossen. Weil der Rauch nicht abziehen konnte, erstickten die Kinder.
"Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass die 39-jährige Frau ihre drei Kinder und sich selbst töten wollte. Sie hinterließ einen Abschiedsbrief und hatte im Flur auf einem Zettel vor Kohlenmonoxid gewarnt", sagte Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape. Er gehe deshalb von einer Verzweiflungstat der Mutter aus. Warum sie sich und ihre Kinder töten wollte, ist noch nicht bekannt.
Mutter überlebte schwer verletzt
Die Hintergründe der Tat soll nun eine 14-köpfige Mordkommission aufklären. Entscheidend wird auch die Aussage der Mutter sein. Sie hat schwer verletzt überlebt, ist aber noch nicht ansprechbar. Gegen die 39 Jahre alte Frau wird nun Anklage wegen dreifachen Mordes erhoben.
Der leibliche Vater des dreijährigen Mädchens und des vier Jahre alten Jungen sitzt zur Zeit eine Haftstrafe ab. Der elfjährige Sohn stammt aus einer früheren Beziehung der Frau. (we)