Wuppertal. Wegen der Tötung seines sechs Wochen alten Sohnes muss sich seit Montag ein 29-jähriger Mann vor dem Landgericht Wuppertal verantworten. Dem Angeklagten wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Er soll sein Baby zu Tode geschüttelt haben - weil sein Baby nachts zu viel schrie.

Weil er seinen sechs Wochen alten Sohn zu Tode geschüttelt haben soll, muss sich seit Montag ein 29-Jähriger vor dem Wuppertaler Landgericht verantworten. Zum Prozessauftakt wurde die Anklageschrift verlesen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Darin wirft die Staatsanwaltschaft dem Vater Körperverletzung mit Todesfolge vor. Der Mann soll den schreienden Säugling am Ostermontag 2011 so lange geschüttelt haben, bis das Kind ruhig war.

Der kleine Junge starb einen Tag später im Krankenhaus, in das der Vater ihn gebracht hatte. Todesursache war laut Anklageschrift ein Schütteltrauma - bei dem Kind wurden schwere Schädelverletzungen festgestellt. Dem Angeklagten drohen nun zwischen drei und 15 Jahren Haft. Für den Prozess hat die Wuppertaler Schwurgerichtskammer zunächst vier weitere Verhandlungstage bis zum 23. Mai anberaumt.

Polizei: "Vater scheint überroll worden zu sein."

Nach dem tragischen Tod hatte die Polizei gesagt, dass es sich um eine ganz normale Familie handele, die bislang beim Jugendamt nicht aufgefallen sei. „Der Vater scheint von der Tat überrollt worden zu sein. Er bereut sein Handeln sehr“, sagte im April 2011 der Kriminalhauptkommissar Roland Einig von der Wuppertaler Polizei. Das Paar hat noch ein weiteres Kind. (afp/dapd)