Dortmund. Rundreisen durch Castrop-Rauxel und Kandidaten für den "Pannekopp": Auf der Zeche Zollern biegen sich auch ohne Helau und Alaaf die Balken vor Lachen. Der "Steiger" und Co. möchten dabei denjenigen besondere Aufmerksamkeit schenken, die sie ihrer Meinung nach verdient haben.

Neu im Ensemble: Maik Giesbert und Isabell Classen.
Neu im Ensemble: Maik Giesbert und Isabell Classen. © WNM | WNM





Selbstbewusst und ungefragt verkünden die beliebten Alternativ-Karnevalisten „Wir sind Kulturhauptveranstaltung“ und laden bereits eine Woche vor der eigentlichen Eröffnung zu einem humorvollen Abriss des gesamten Kulturhauptstadtprogramms. Eigens hierfür wurde die schräge Truppe um zwei neue Darsteller erweitert.

Rundum-sorglos-Paket

Das 19. Programm des Geierabends steht ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt, wie Martin Kaysh, der die Show als „Steiger“ moderiert, berichtet: „Wir bieten ein Rundum-sorglos-Paket mit allen wichtigen Stationen der Ruhr.2010. Da hat selbst das Konfetti Kulturauftrag! Wer das gesehen hat, kann den Rest des Jahres wegfahren.“ Der letzte Steiger des Ruhrgebiets verspricht das komplette Programm der Kulturhauptstadt "kompakt in drei Stunden".

Außerdem wird in der anstehenden Session das "Förderprogramm" Local Hero ganz groß geschrieben. In diesem Jahr kommt Castrop-Rauxel diese Ehre zuteil. "Während unserer Veranstaltungen werden wir Rundreisen durch Castrop-Rauxel verlosen", verspricht der Steiger.

"Der Steiger" möchte den Pannekopp nicht noch einmal der Dortmunder SPD verleihen. © WNM | WNM





Extra für den Geierabend 2010 wurde das Ensemble noch verstärkt: Die schauspielernde Sängerin Isabell Classen und der singende Schauspieler Maik Giesbert fügen sich perfekt in die eingespielte Truppe ein. Sie bereichern die Schar beliebter Kultfiguren wie Präsident, Steiger, Miss Annen und die Zwei vonne Südtribüne um neue urkomische Charaktere.

Gute Neuigkeiten vom "Sozi-Man"

Aufgearbeitet werden im neuen Programm auch wieder viele aktuelle Themen. „Ob Schweinegrippe, Kündigung wegen Frikadellenfraß oder der Tod von Michael Jackson, wir spiegeln das Zeitgeschehen auf unsere ganz eigene Art. Unsere Schnöttentropper Landfrauen beispielsweise trainieren schon eifrig den Moonwalk in Gummistiefeln“, so Regisseur Günter Rückert.

Gute Neuigkeiten bringt der „Sozi-Man“: Als klassischer Superheld kämpft er für die Rettung der Sozialdemokratie. Ein Consulter-Duo präsentiert zudem ein neues effektives Versicherungsmodell zur Absicherung gegen alle Schäden, die durch die schwarz-gelbe Regierung entstehen könnten.

Das Ensemble der Panneköppe vor dem Baustellen-Szenario des Phoenix-Sees.
Das Ensemble der Panneköppe vor dem Baustellen-Szenario des Phoenix-Sees. © WNM | WNM





Der Einsatz des „Sozi-Man“ wird allerdings nicht bewirken, dass der Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“ noch einmal an die Dortmunder Parteispitze geht. Der schwerste Karnevalsorden der Welt wird bereits zum achten Mal vergeben für „besondere“ Verdienste um das Ruhrgebiet.

Billigen Trick durchschaut

Nachdem sich der Dortmunder SPD-Chef Franz-Josef Drabig bei der letzten Ordensverleihung stolz mit der aus 28,5 kg rostigem Stahl gefertigten Auszeichnung brüstete, hat der Steiger die Lage längst durchschaut: „Die aktuellen Ereignisse um OB-Wahl und Haushaltsloch waren natürlich nur ein billiger Trick, um sich den Orden auch 2010 zu erschleichen.“




Dabei fallen dem Steiger viele potenzielle Kandidaten für den Pannekopp ein: "Ich will nicht vorweg greifen, aber jenseits von Herne da gibt es einen Fußballverein mit 250 Millionen Euro Schulden oder einen Bauverband, der Kündigungen wegen einer Frikadelle ausspricht." Ab sofort können unter www.geierabend.de weitere Personen und Institutionen nominiert werden, die sich im vergangenen Jahr um das Ruhrgebiet „besonders“ verdient gemacht haben.

Der Ruhrpott-Karneval Geierabend feiert am 2. Januar Premiere. Der Vorverkauf für den Mix aus Comedy, Kabarett und Karnevalskult startet am Samstag, 14. November. Karten gibt es ab 9 Uhr u.a. im Leserladen der Westfälischen Rundschau, Ostenhellweg 42-48, in der Dortmunder City.

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