Duisburg.. Duisburgs Bürgern wird derzeit das neue Wohnkonzept der Stadt vorgestellt. Der Schwerpunkt für neue Wohnflächen liegt demnach im Süden, dort sollen sich junge Familien und gut verdienende Zuzügler ansiedeln. Sorgen machen vor allem die Stadttteile im Norden.
Duisburg zieht nach Süden. Dort liegt der Schwerpunkt für neue Wohnflächen, dort sollen junge Familien sich ansiedeln und gut verdienende Zuzügler. Das sieht das Projekt „Duisburg 2027“ vor, die Neuplanung der Stadt, die in diesen Monaten Bürgern in verschiedenen Stadtteilen vorgestellt wird.
„Wir wollen von der Entwicklung Düsseldorfs profitieren“, sagt Projektleiter Arne Lorz. Die Landeshauptstadt wächst, Duisburg hingegen, das einmal auf 620 000 Einwohner angelegt war, liegt heute bei abnehmenden 490 000.
Sorgen machen vor allem Stadtteile im Norden: Bruckhausen, Marxloh, Laar, auch Beeck, wo ebenfalls Leerstände sofort ins Auge fallen. Dort sind Modernisierungen vorgesehen, aber weiterhin auch Abrisse. In Hochheide stehen zwei weiße Riesen verrammelt leer, beide mit jeweils hunderten Wohnungen.
Ein so großer Abriss wie in Bruckhausen ist derzeit nicht mehr vorgesehen. Der Widerstand hielt sich jedoch in Grenzen, bis auf den intellektuellen: „Stadtmassaker“ nennt Roland Günter die Abrisse, der Retter der Arbeitersiedlung Eisenheim. Der frühere Stadtentwicklungsminister Zöpel sprang ihm bei, und Thomas Parent vom Industriemuseum Dortmund: In Bruckhausen verschwinde „der letzte Ort, wo man das Ruhrgebiet noch sehen kann, wie es früher war.“
Ob noch Kampfgeist aufflackert, ist ungewiss. Von den 121 Abrisshäusern sind nur noch vier in Privathand; von den 800 Menschen, die umziehen müssen, sind 720 weg. Die meisten blieben in der Nähe.