Grefrath..

Die Polizei hat im Fall Mirco eine neue Fundgrube entdeckt: der Müll vom Parkplatz, auf dem auch Mircos Kleidung gefunden wurde, ist wieder aufgetaucht. Bislang war man davon ausgegangen, dass der Abfall verbrannt ist.





Im Fall des vermissten elfjährigen Mirco aus Grefrath (Kreis Viersen) ist verloren geglaubter Müll überraschend wieder aufgetaucht. Er habe zwei Wochen lang unbemerkt auf einem Bauhof in einem großen Müllcontainer gelegen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Die Ermittler waren bislang davon ausgegangen, dass der Abfall längst verbrannt ist.

Bei den 17 Kubikmetern Müll handelt es sich vor allem um Abfälle aus einem Container von einem Parkplatz bei Grefrath, neben dem die Hose und das T-Shirt des vermissten Jungen gefunden worden waren. Teilweise seien aber auch Abfälle aus wilden Deponien aus der Umgebung darunter. Besonders hiervon erhoffen sich die Ermittler neue Hinweise. Unter anderem hatten die Beamten bislang vergeblich nach dem Handy des Jungen gesucht. Mit dem Durchsuchen des Mülls will die Polizei am Mittwoch beginnen.


Rund 1900 Hinweise

Auf der Suche nach dem vermissten Mirco hatten die Ermittler in den vergangenen Wochen Felder, Wälder und Wiesen in der Umgebung von Grefrath durchkämmt sowie Wohnungen und Fahrzeuge durchsucht. In den allermeisten Fällen hätten die Personen der Durchsuchung zugestimmt, sagte der Sprecher. Verdachtsmomente hätten sich nirgendwo bestätigt. Auch eine heiße Spur sei weiterhin nicht vorhanden.Insgesamt sind bei den Ermittlern inzwischen rund 1.900 Hinweise im Vermisstenfall Mirco eingegangen. Die 80-köpfige Sonderkommission ist weiter mit Zeugenvernehmungen und dem Abgleich von Aussagen beschäftigt. Gleichzeitig dauert die Auswertung von DNS-Spuren an, die an den Kleidungsstücken des Jungen sichergestellt worden waren.

Mirco war am 3. September zuletzt an einer Bushaltestelle in der Nähe einer Skater-Anlage in Grefrath gesehen worden. Von dort aus wollte er mit dem Fahrrad nach Hause fahren, kam dort aber nicht an. Die Polizei befürchtet, dass der Junge einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Sie geht davon aus, dass der Täter aus der Region stammt. (dapd)