Reichlich Reaktionen gab es auf unsere Nachhaltigkeits-Serie. Viele gute Tipps waren dabei, die wir ausprobiert haben. Aber lesen Sie selbst.

Das Thema Nachhaltigkeit bewegt die Menschen – natürlich auch in Südwestfalen. Wir haben in den vergangenen vier Wochen jede Menge Reaktionen zu unserer Serie erhalten. Mails und Anrufe in der Redaktion, Leserbriefe und Einträge in der von uns eigens eingerichteten Facebook-Gruppe „Nachhaltig in Südwestfalen“. Tipps, Tricks, Anregungen und Fragen waren dabei. Was zum Nachmachen anregt, hat Reporter Daniel Berg ausprobiert.

Simone Maurer schreibt in der Facebookgruppe­: „Waschnüsse kommen vom anderen Ende der Welt. Kastanien und Efeu sollen auch super funktionieren, habe ich aber noch nie ausprobiert.“

Das habe auch ich noch nie gehört, geschweige denn probiert. Kastanien sind gerade schwer zu kriegen, also ab in den Garten, Efeu zupfen. Zehn Blätter reichen. Einmal durchreißen, in ein Wäschesäckchen geben – und anstellen. Ergebnis? Tadellos. Die 60-Grad-Wäsche ist sauber (abgesehen von ein paar tief sitzenden Flecken in den Kindersocken). Geruch? Neutral. Gut

Bernadette Volbracht weist ebenfalls bei Facebook darauf hin, dass es eine nachhaltige und kostengünstige Alternative zum Haar-Shampoo gibt. Selbstgemacht aus Roggenmehl.

Ich lese mich ein und stelle fest: Am besten soll Vollkornroggenmehl sein. Das haben wir zu Hause. Für kurzes bis mittellanges Haar soll man 230 Milliliter lauwarmes Wasser nehmen und vier Esslöffel Roggenmehl hineinrühren. Sieht ein bisschen eklig aus, riecht auch nicht so schön wie die parfümierten Shampoos aus dem Supermarkt, funktioniert aber. Zumindest soweit ich das mit meinem schütter werdenden Haaren überhaupt beurteilen kann. Ebenfalls: guter Tipp!

Einwegbecher sind ein Problem. Aber es geht auch anders.
Einwegbecher sind ein Problem. Aber es geht auch anders. © dpa | Sebastian Gollnow


Verena Knoche macht uns mit einem Link zu einem Lokal in Bielefeld darauf aufmerksam, dass sich Marmeladengläser als To-Go-Becher eignen.

Jeder Deutsche verbraucht laut Umweltbundesamt durchschnittlich 34 Einwegkaffeebecher pro Jahr. Unnötig. Das Café setzt deswegen auf Marmeladengläser. Sie haben eine gute Größe, werden nicht zu heiß und lassen sich verschließen.

Beim Bäcker sprach mich ein Mann an. Wir unterhielten uns über Nachhaltigkeit. Eine Frage brannte ihm unter den Nägeln: Was ist eigentlich mit Holzkohle? Darf ich damit noch grillen?

Richtig ist: Ökologischer ist Grillen mit Elektro- oder Gasgrills. Aber auch Feuer ist erlaubt. Nachhaltiger wird’s, indem Sie auf entsprechende Siegel achten (FSC und PEFC), die garantieren, dass die Kohle nicht aus Tropenholz entstanden ist und zudem aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Doch zur Holzkohle gibt es auch noch Alternativen. Es gibt Bambuskohle (schnell wachsender Rohstoff, verbrennt CO2-neutral) und Olivenkernbriketts (Abfallprodukt der Olivenölproduktion). Auch Maisspindeln sind ein Abfallprodukt. Getrocknet aber eignen sie sich perfekt zum Grillen. Vorzüge laut Werbung: Glut in 14 Minuten fertig, keine Stichflammen durch tropfendes Fett, hohe Temperaturen, kein Funkenflug, kaum Rauchentwicklung, saubere Hände – und die Asche taugt als Dünger für Pflanzen.

Besonders bewegt hat die Menschen der Serienteil, in dem uns die Einkaufsexpertin empfahl, doch lieber den Apfel aus Neuseeland zu kaufen als den aus Deutschland, weil dieser zumindest jetzt im Sommer seit Monaten in Kühlräumen lagert und somit einen großen CO2-Abdruck hat. „Sollte man nicht auch eher die heimischen Apfelbauern unterstützen als Bauern in Neuseeland?“, fragt Stephanie Burchard in der Facebookgruppe.

Das ist tatsächlich eine Gewissensfrage, in der es abzuwägen gilt, ob mir der CO2-Abdruck wichtiger ist oder die Herkunft. Ellen Haase antwortete, dass in ihrem Ort Apfelbäume stünden, deren Früchte nicht geerntet würden. „Ich gehöre den Sammlern und backe damit Kuchen.“ So ist es natürlich am allerbesten.