Jein. Wenn Sie in der Quarantäne wegen einer Erkrankung dringend Medikamente oder eine ärztliche Behandlung benötigen, sollten Sie zuvor den jeweiligen Arzt kontaktieren und ihm mitteilen, dass Sie unter Quarantäne stehen. Außerdem empfiehlt das RKI: „Kontaktieren Sie bei medizinischen Problemen, die zur Nicht-Einhaltung der Quarantäne führen können, Ihr Gesundheitsamt.“

Darf ich in der Quarantäne zum Kiosk um die Ecke gehen, um einen Schokoriegel zu kaufen?

Nein. Bitten Sie Nachbarn, Familienangehörige oder Freunde, Lebensmittel für Sie zu besorgen und vor Ihrer Tür abzustellen. Alternativ bieten ehrenamtliche Organisationen, Kirchen, die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk (THW) Unterstützung bei den Einkäufen an.

Darf ich meine Kinder von der Kita abholen, wenn ich keine Symptome habe?

Nein. Auch ohne Symptome ist die verordnete Quarantäne einzuhalten und endet erst durch die Aufhebung des Gesundheitsamts. Es ist natürlich auch nicht erlaubt, Besuch zu empfangen.

Was mache ich, wenn für meine Kinder Quarantäne angeordnet wird, nicht aber für mich?

Kinder – insbesondere Kleinkinder – können nicht immer alle Hygiene- und Abstandsregeln einhalten und brauchen die Fürsorge und Zuwendung ihrer Bezugspersonen. Das RKI empfiehlt: „Versuchen Sie, die Hygieneregeln so gut es geht einzuhalten und individuelle Lösungen für Ihre Situation zu finden.“ Mit weiteren Fragen können Sie sich an das zuständige Gesundheitsamt wenden.

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Darf ich trotz Quarantäne in meiner WG wohnen bleiben?

Ja. Laut RKI sollen sich Mitbewohner und Familienangehörige grundsätzlich in anderen Räumen aufhalten oder wenigstens einen Mindestabstand von ein bis zwei Metern einhalten. Gemeinschaftsräume und Toiletten sollten nicht zusammen und möglichst zeitlich getrennt genutzt werden. Insbesondere Küche und Bad sind regelmäßig zu reinigen und gut zu lüften.

Darf ich in der Quarantäne gemeinsam mit meinen Mitbewohnern kochen?

Nein. Mahlzeiten müssen getrennt von der Person eingenommen werden, die sich in Quarantäne befindet. Achtung auch bei Geschirr und Wäsche: Solange die Quarantäne andauert, sind Besteck und Geschirr sowie Handtücher nicht gemeinsam zu benutzen. Das RKI empfiehlt zum Händeabtrocknen Einweg-Papiertücher sowie „regelmäßiges gründliches Händewaschen vor und nach der Zubereitung von Speisen, vor dem Essen, nach dem Toilettengang“.

Darf ich in der Quarantäne ein Paket oder eine bestellte Pizza annehmen?

Ja, allerdings nur kontaktlos. Bestelltes Essen muss vorab – also online – bezahlt worden sein, bei der Übergabe des Kartons darf es keinen Kontakt mit dem Postboten oder Lieferservice-Mitarbeiter geben. Erklären Sie durch die geschlossene Tür, das Telefon oder die Fernsprechanlage, das Paket soll vor der Tür abgestellt werden.

Was kann es mich kosten, wenn ich mich nicht an die Quarantäneregeln halte?

Der Verstoß gegen die Quarantäneregelung kann eine Geldbuße von 25.000 Euro nach sich ziehen, teilt das Land NRW mit.

Wer übernimmt den Verdienstausfall während meiner Quarantäne?

In der Regel haben Erwerbstätige in diesem Fall einen Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung. Der Arbeitgeber muss im Fall der Quarantäne-Anordnung für sechs Wochen den Lohn weiter zahlen. Laut dem Gesundheitsministerium NRW werden nur bei behördlicher Anordnung, nicht bei freiwilliger häuslicher Isolierung, Verdienstausfälle nach dem Infektionsschutzgesetz erstattet. „Selbstständige oder Arbeitgeber können einen Erstattungsantrag stellen über das Portal www.ifsg-online.de“, teilt das Ministerium mit.

Darf ich in der Quarantäne zum Briefkasten gehen, um die Post zu holen?

Das kommt auf den Briefkasten an. Steht der Briefkasten direkt an der Außenwand des eigenen Hauses, ist das kein Problem. Dem NRW-Gesundheitsministerium zu Folge ist aber der „Kontakt mit dem Zusteller“ zu vermeiden. Anders ist es bei „amerikanischen Briefkästen“ im Vorgarten oder solchen, die im Hausflur eines Mehrfamilienhauses angebracht sind. Dort bestehe ein realistisches Risiko, anderen Hausbewohnern zu begegnen. „Sicher ist gern ein Nachbar bereit, für den Quarantänisierten vorübergehend die Post anzunehmen (man kann für den Zusteller eine Vollmacht ausstellen) und vor die Tür zu legen“, teilt das Gesundheitsministerium mit.

Darf ich mich trotz Quarantäne im eigenen Garten aufhalten?

Das hängt vom Garten ab. „Entscheidend ist, dass ausreichend Platz vorhanden ist und nicht zur Begegnung mit anderen Menschen kommen“, erklärt das NRW-Gesundheitsministerium.

Sollte ich ein Tagebuch mit meinen Symptomen führen, obwohl viele Gesundheitsämter überlastet sind und das womöglich gar nicht abfragen?

Ja, denn das Tagebuchführen erleichtert die Arbeit der Gesundheitsämter. Laut Gesundheitsministerium „ist es auch leichter für den in Quarantäne befindlichen Menschen, wenn er auf seine Notizen zurückgreifen kann, sobald er vom Gesundheitsamt angerufen und nach Symptomen befragt wird.“

Erhalte ich vom Gesundheitsamt einen „Krankenschein“ für meinen Arbeitgeber?

Nein. Krankschreibungen sind dem Krankenversicherungssystem vorbehalten. Laut dem NRW-Gesundheitsministerium ist die schriftliche Quarantäneanordnung hier ausschlaggebend. Nichtsdestotrotz ist die Anweisung im Telefonat mit dem lokalen Gesundheitsamt „in vollem Umfang verpflichtend und rechtlich gültig, auch wenn sie erst später durch schriftliche Quarantäneanordnung über das Ordnungsamt verfügt wird.“

Sollte ich mich telefonisch bei meinem Gesundheitsamt melden?

Ja, aber lediglich wenn sich die Symptome verschlechtern, „andere Maßnahmen“ erforderlich werden oder weitere Kontaktpersonen ins Gedächtnis kommen, so das NRW-Gesundheitsministerium. Ein weiterer legitimer Grund, das Gesundheitsamt anzurufen, liegt vor, wenn ich Alltagshilfe benötige, die nicht mehr gewährleistet werden kann. „Dann müssten kommunale Unterstützungsdienste, spezielle Pflegedienste, die Sicherstellung vom Einkauf lebensnotwendiger Dinge etc. auf den Plan gerufen werden; das könnte das Gesundheitsamt in der Kommune veranlassen“, so das Ministerium.

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