Datteln..

Für 45 Millionen Euro soll ab 2013 der Dortmund-Ems-Kanal weiter ausgebaut werden. Auf fünf Kilometern wird die Schifffahrtsstraße verbreitert und vertieft. Auch eine Brücke wird abgerissen und neu gebaut werden.

Der Mittellandkanal ist nach der Wende längst fit für den Schiffsverkehr zwischen Rhein und dem Osten, der Wesel-Datteln-Kanal ebenso. Auch der Dortmund-Ems-Kanal wurde von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in den vergangenen Jahren an den Bedarf der Binnenschifffahrt angepasst.

Und jetzt geht es weiter. Vom Dattelner Meer Richtung Süden soll der Ausbau vorangetrieben werden. Angepeilter Baubeginn ist 2013. Voraussichtliche Kosten: 45 Millionen Euro. Allein der Ausbau der knapp fünf Kilometer langen Kanalstrecke verschlingt nach bisherigen Schätzungen des ausführenden Wasserstraßen-Neubauamtes 30 bis 35 Millionen. Darin enthalten sind neben der Verbreiterung des künstlichen Wasserweges die Vertiefung der Fahrrinne auf durchweg vier Meter. Im Zuge der Baumaßnahmen sollen auch die Einmündungsbereiche zum Wesel-Datteln- und zum Datteln-Hamm-Kanal angepasst werden. Der Löringhof-Hafen wird verschwinden, bei Kilometer 17,85 ein neues Sicherheitstor gebaut.

Löringhof-Brücke wird neu gebaut

Ja – und dann wäre da noch die Löringhof-Brücke. Die wird nämlich abgerissen und – angepasst an die Kreisstraße K 14 – neu gebaut. Autofahrer, die beim Gedanken daran jetzt schon eine Krise bekommen, können der Sache allerdings beruhigt entgegen blicken. Denn: Es gibt einen kostengünstigen Plan B für die Bauphase.

Nach Worten von Ludger Ahrens vom Wasserstraßen- Neubauamt stehen nämlich die alten Widerlager der Vorgängerin der in den 1960er Jahren gebauten Löringhof-Brücke noch. Und die passen haargenau zu einer 60 Tonnen schweren und etwa vier Meter breiten Brücke, die in Münster abgerissen werden muss. „Die kann man am Stück nach Datteln schaffen“, frohlockt da der Experte. Für die Bauzeit der neuen Brücke wird sie als Provisorium dienen. Auch für Lkw-Verkehr. Allerdings nur einspurig, da die Fahrbahnbreite zu gering ist. „Wir werden eine Ampel einrichten“, kündigt Ahrens an.

Auch das Dattelner Meer wird im Zuge der Ausbauarbeiten sein Gesicht verändern. Immerhin werden etwa zwei Drittel des Uferbereichs laut Ahrens verspundet. Unter anderem zur Schaffung von Liegeplätzen im Bereich der Schleuse Datteln. „Die alten Dalben-Liegestellen sind nicht mehr zeitgemäß“, sagt Ahrens. Auch entlang der Uferpromenade sollen seinen Worten zufolge im Zuge der Kanalverbreiterung Spundwände gesetzt werden.

Dafür bleibt die Uferböschung auf der gegenüber liegenden Seite (Kanuten Emscher-Lippe).

Bis zu vier Jahre Bauzeit

In einer Gesamtbauzeit von drei bis vier Jahren sollen die Arbeiten – dazu gehören auch landschaftspflegerische Ausgleichsmaßnahmen – über die Bühne gegangen sein. Was die überschüssigen Bodenmengen angeht, die beim Ausbau anfallen, so sollen diese auf der Ablagerungsfläche Bergehalde im Einmündungsbereich des Datteln-Hamm-Kanals abgelagert werden.

Im Zuge der Planfeststellung nach dem Bundeswasserstraßen-Gesetz sind die Planunterlagen seit Montag u.a. im Rathaus, Zimmer 2.23, ausgelegt. Hier können sie bis einschließlich 11. Mai während der üblichen Dienststunden eingesehen werden. Einwendungen gegen das Vorhaben können bis spätestens 25. Mai erhoben werden.