NRW. Sturmtief Ruzica wirbelt die Karnevalsplanungen in vielen Städten durcheinander. Etliche Rosenmontagszüge sind abgesagt worden. Ein Überblick.

Eine Sturmwarnung wirbelt die Karnevalsplanungen in NRW durcheinander: Auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf ist der Rosenmontagszug abgesagt worden, dito im benachbarten Hilden. Zuvor hatten bereits viele andere Städte verkündet, dass die Züge aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden könnten, darunter Duisburg, Hagen, Bochum und Essen-Rüttenscheid, wo die Verantwortlichen am Montagmorgen die Notbremse zogen. Auch der Umzug in Dortmund wurde im Laufe des Vormittags kurzfristig gestrichen.

Umzug in Köln soll stattfinden

Der Kölner Rosenmontagszug findet hingegen statt. Die Veranstalter haben allerdings die Auflagen verschärft. So sind in diesem Jahr weder Pferde noch große Pappfiguren zugelassen. Ähnlich entschieden am Montagmorgen die Verantwortlichen in Aachen und Bonn: Der Zug soll steigen, jedoch in veränderter Form.

Übersichtskarte: Wo Umzüge stattfinden und wo nicht

Bereits am Wochenende hatten die Festkomitees in in Münster und Mainz beschlossen, die Rosenmontagszüge abzusagen. Am Montag gab es entsprechende Entscheidungen auch in Warendorf und Viersen. Der Zug in Wesel wurde ebenfalls abgesagt, der Bollerwagenzug im Stadtteil Ginderich soll jedoch stattfinden, ebenso der kleine Umzug in Bislich. Kurze Zeit später entschieden sich die Verantwortlichen in Kamp-Lintfort zur Absage. In Alpen-Veen entschied man sich, den Umzug ziehen zu lassen - wie geplant ab 11.11 Uhr. Auch der Zug in Goch findet statt.

Herne streicht Rosenmontagszug ersatzlos

Der Herner Rosenmontagsumzug fällt aus. Das haben Vertreter der 1. Herner Karnevalsgesellschaft (HeKaGe), der Polizei und des Ordnungsamts um kurz nach neun Uhr am Montagmorgen entschieden. Auf ihrer Facebookseite bedauert der HeKaGe die Absage: "Das Wetter meint es mit den Narren nicht gut. Die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher geht auf jeden Fall vor." Der Umzug wurde ersatzlos gestrichen: "Die Jecken feiern jetzt in den Kneipen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der HeKaGe, Kai Gera, nach der Entscheidung.

In Witten wurden alle Rosenmontagszüge ebenfalls abgesagt. Auch in Leverkusen entschied man sich zur Absage, ebenso fallen die Züge in Mönchengladbach-Neuwerk und Rheydt aus.

Entscheidungen vielfach erst Montagmorgen

In Ratingen fiel die Entscheidung um kurz nach acht am Montagmorgen: Der Zug findet nicht statt. Sicherheit gehe vor, betonen Stadt und Organisatoren. Ebenso entschied Recklinghausen am Montagmorgen: Der Zug fällt aus. Wenig später zog auch Mülheim an der Ruhr nach: Der Rosenmontagszug wurde abgesagt. Auch in Gelsenkirchen wurde der Umzug abgesagt, ebenso der in Bottrop. Der traditionelle Rathaussturm und die Karnevalskirmes sollen hier jedoch stattfinden. Die Züge in Oberhausen-Vondern und Alstaden wurden kurzfristig ebenfalls gestrichen, ebenso der in Dorsten und der in Krefeld. Auch in Euskirchen entschied man sich zur Absage, ebenso in Warstein, Belecke, Kempen und Grefrath. In Siegen wurde der Kinderumzug der Sparkasse kurzfristig abgesagt.

Um kurz nach neun traf auch der Festausschuss Velberter Karneval die Entscheidung zur Absage: "Es wird gegen 14 Uhr mit Windgeschwindigkeiten um die 90 km gerechnet", hieß es auf der Facebook-Seite. Man strebe einen Nachhol-Termin an. Auch der Umzug in Hattingen-Holthausen fiel der Unwetterwarnung zum Opfer.

Früher Party als Ersatz für Zug-Ausfall in Neukirchen-Vluyn

Schlechte Nachrichtigen auch für alle, die heute den Rosenmontagszug in Neukirchen-Vluyn besuchen wollten. Polizei, Karnevalisten und Stadtverwaltung haben heute morgen beschlossen, den Zug aus Sicherheitsgründen abzusagen. Grund ist eine erneute Sturmwarnung für den gesamten Tag. Ein kleiner Trost für alle Karnevalisten: Im Sport- und Freizeitpark Klingerhuf wird wegen der Absage bereits ab 13 Uhr gefeiert.

Die Umzüge in Rees-Stadt sowie in Haffen-Mehr wurden abgesagt. Die Zeltparty soll stattfinden - zum Ausgleich schon ab 11 Uhr statt ab 12. In Uedem-Keppeln soll der Rosenmontagszug stattfinden, ebenso der in Isselburg. Derweil hat man sich in Kleve zur Absage entschieden.

Ruzica erreicht NRW

Am Montagmorgen haben die ersten Ausläufer des Karnevals-Sturmtiefs "Ruzica" den Westen Nordrhein-Westfalens erreicht. Im Münsterland seien die ersten Böen mit Windstärke 8 gemessen worden, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdiensts am Montagmorgen.

Bei Aachen an der belgischen Grenze sei der Wind zum Teil sogar noch stärker. Am Der Wetterdienst warnte für den Morgen vor Windgeschwindigkeiten zwischen 75 und 80 Kilometern pro Stunde. Später seien Böen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde zu erwarten. Für das Sauerland besteht eine Unwetterwarnung für Böen von bis zu 120 Stundenkilometern. (we/dpa)