Aus der Grenzregion. NRW-Tankstellen in der Grenzregion profitieren vom niederländischen Tanktourismus. Ändert sich das durch steigende Spritpreise in Deutschland?

Trotz der hohen Spritpreise auf beiden Seiten der Grenze, scheint der berüchtigte „Tanktourismus“ aus den Niederlanden erstmal nicht abzureißen. Traditionell machen sich die Menschen aus den Grenzprovinzen Gelderland und Brabant auf den Weg in den Kreis Kleve, um dort günstiger zu Tanken als im niederländischen Heimatort. Denn in den Niederlanden sind die Preise deutlich höher.

„Im Schnitt ist Sprit in den Niederlanden zwischen 20 und 30 Cent teurer“, sagt Horst Derksen, der Tankstellen im grenznahem Emmerich und Elten unterhält und Tanktouristinnen und Touristen zu seiner Stammkundschaft zählen kann. Besonders in der niederländischen Ferienzeit sei bei ihm immer viel los. Das Geschäft mit der niederländischen Kundschaft laufe auch so gut, weil Tabakwaren in Deutschland günstiger sind. „Da kommt der Sparfuchs bei den Niederländern durch.“

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Das Spritland NRW lockt auch weiterhin, weiß Derksen. Und das obwohl selbst Deutschland die Zwei-Euro-Marke für Diesel und Benzin jüngst geknackt hat. „Ab morgens um 10 Uhr haben wir Schlagen vor den Tankstellen“, sagt Horst Derksen. Das sei schon immer so gewesen und habe selbst in den vergangenen Wochen weiter angehalten.

Einen Effekt habe die Teuerung in Deutschland also noch nicht auf Tanktourismus gehabt. Doch Derksen erwartet angesichts der hohen Preise, die noch weiter steigen könnten, einen Dämpfer der Kundschaft aus dem Nachbarland: „Vermutlich werden sich die Menschen grundsätzlich überlegen, ob sich eine Fahrt lohnt. In den Niederlanden wie in Deutschland.“