Dortmund/Düsseldorf. Eigentlich herrscht kein klassisches Ausflugswetter. In einigen Städten an Rhein und Ruhr sind die Corona-Regeln trotzdem verschärft worden.
Weiße Schrift auf rotem Grund steht es da auf mehr als 300 Schildern in Düsseldorf. „Verweilverbotszone: Bitte gehen Sie weiter“. Fehlt nur noch der Zusatz „Hier gibt es nichts zu sehen“. Doch zu sehen gibt es meist genug am Rheinufer in Düsseldorf. Nicht nur den Fluss, sondern auch jede Menge Menschen, die bummeln, in der Sonne sitzen und einfach mal Pause machen.
So viele Ausflügler hat das milde Wetter am vergangenen Wochenende ins Freie gelockt, dass die Behörden in einigen Städten an Rhein und Ruhr dieses Mal vorbeugen. In der Landeshauptstadt etwa gilt nach Angaben der Stadt im „erweiterten Maskenpflichtgebiet Altstadt“ - also entlang des Rheins von der Dreieckswiese, Höhe Kunst im Tunnel (KiT) bis hin zu den Rheinterrassen: nicht stehen bleiben, nicht hinsetzen und erst recht nicht auf eine Wiese legen. Vor allem – und das gilt auch für Jogger – muss stets eine Maske getragen werden.
Ordnungsämter warnen: „Wir kontrollieren“
Kaffee und Eis, wenn überhaupt, nur „to go“ und das bis Mitte März immer von freitags 15 Uhr bis 1 Uhr nachts sowie samstags und sonntags jeweils von 10 Uhr bis nachts um 1 Uhr. Das Ordnungsamt, warnt die Stadt, werde kontrollieren.
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„Mit der erweiterten Maskenpflicht und einem Verweilverbot an Wochenenden möchten wir die Menschen schützen und ihnen helfen, die Coronaschutzregeln besser einzuhalten“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). Wer sich nicht helfen lassen will, muss 50 Euro zahlen, wenn er erwischt wird.
Oberbürgermeister: Auch mal andere Ziele ansteuern
Auch in Dortmund hat die Stadt Konsequenzen gezogen aus den Menschenmassen, die letzten Samstag und Sonntag unter anderem um den Phoenixsee gezogen sind. Von diesem Samstag an wird die grundsätzliche Maskenpflicht auf stark frequentierte Freizeit- und Parkanlagen samstags, sonntags und feiertags zwischen 12 und 18 Uhr ausgeweitet. Dazu zählen die Wege rund um den See, im Fredenbaumpark, im Westpark, Rombergpark und Revierpark Wischlingen. Im Westfalenpark gilt die Pflicht nur, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Was angesichts der Größe des Parks derzeit eher selten passieren dürfte.
„Hilfreich“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD), „ist es auch, wenn wir nicht alle zu den bekanntesten Ausflugszielen fahren, sondern auch versuchen, neue, weniger besuchte aber mit Sicherheit ähnlich attraktive Orte in unserer Stadt anzusteuern.“ Schließlich habe die Stadt 280 Parkanlagen mit insgesamt 640 Hektar.
„Im Landschaftpark ist viel Platz“
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In Bochum und Duisburg (mehr dazu hier) gibt es keine neuen Verordnungen. Zum einen, heißt es aus beiden Städten, sei die Lage am vergangenen Wochenende so schlimm nicht gewesen, zum anderen seien die Ausflugsziele so großflächig, dass es bei der derzeitigen Wetterlage kaum zu Problemen kommen könne.
„Im Landschaftspark Nord ist viel Platz“, weiß ein Sprecher aus Duisburg, und ein Kollege aus Bochum hat festgestellt: „Das ist noch nicht die Zeit, um sich auf den Rasen zu legen oder im Park zu grillen.“
Falls das jemand anders sieht, sollte er sich vorsehen. „Kommt es zu unerlaubten Menschenansammlungen oder Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung“, warnen die Ordnungsämter im Revier übereinstimmend, „werden wir sofort einschreiten.“
Köln verbietet Straßenkunst in der Stadt
Köln dagegen hat die Regeln bereits im Vorfeld verschärft. Seit Donnerstag gilt ein Verbot von Straßenkunst, um Ansammlungen von Menschen zu verhindern. Und in Parks wie dem Stadtgarten, dem Aachener Weiher, Volksgarten und Jugendpark muss am Wochenende eine Maske aufgesetzt werden, die zum Rauchen gar nicht und zum Essen und Trinken nur kurzzeitig abgenommen werden darf.
Immerhin: Zum Start hat sich die Stadt etwas Besonderes ausgedacht. Sie will Fahrrad-Rikschas durch die Anlagen schicken, deren Fahrer bei Bedarf kostenlos OP-Masken an die Menschen verteilen, die in der Natur unterwegs sind.