Herten. Ein Mann soll in einer Wohnung in Herten eine 42-Jährige ermordet haben. Der Verdächtige sitzt wegen Mordes in Untersuchungshaft.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 42 Jahre alten Frau in Herten sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Ein Richter habe einen Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die Beamten waren am Montag zu einer Wohnung in der Stadt im Kreis Recklinghausen gerufen worden, in der sie die Leiche der Frau fanden. Wenig später nahmen sie den 39 Jahre alten Verdächtigen fest. Die Ermittler sprachen von einer „Beziehungstat“. Weitere Einzelheiten waren aber zunächst unklar.

Gefunden wurde die Leiche am Montag gegen 14.45 Uhr. Die Staatsanwaltschaft hatte beim Amtsgericht in Recklinghausen einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs des Mordes beantragt.

Mord in Herten: Polizei und Staatsanwaltschaft mit wenigen Angaben

Weitere Angaben machten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht. So blieb zunächst offen, wer die Beamten gerufen hat, wie die Frau ums Leben kam, ob eine Waffe im Spiel war und ob sich der 39-Jährige zu den Vorwürfen äußert.

Update 18. Dezember 2020: Das Bochumer Schwurgericht hat den 40-Jährigen wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die Richter waren davon überzeugt, dass der Angeklagte seine Ehefrau erwürgte, weil er mit der zuvor erfolgten Trennung nicht zurechtgekommen sei. Die Staatsanwaltschaft hatte den Syrer deshalb ursprünglich wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen angeklagt. Dieses Mordmerkmal konnten die Richter jedoch nicht feststellen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der 40-Jährige hatte im Prozess die Tat komplett in Abrede gestellt. In seiner Einlassung am ersten Verhandlungstag hatte er erklärt, dass er seine Frau an jenem Morgen leblos im Badezimmer gefunden habe. Sie müsse an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt gestorben sein. Bei der Obduktion der Leiche hatte sich eindeutig ergeben, dass die Frau erwürgt worden war.