Essen. Testen und Impfen lautet die Devise. Letzteres ist mangels Impfstoff schwierig. Wie aber sieht es mit Corona-Tests aus? Fragen und Antworten.
Wie viele Stellen für kostenlose Schnelltests gibt es derzeit eigentlich in NRW?
Nach den zuletzt veröffentlichten Zahlen des Gesundheitsministeriums NRW gibt es nach den Meldungen aus den Kommunen bereits mehr als 6000 Einrichtungen, die kostenlose Schnelltests für Bürgerinnen und Bürger anbieten. Vor drei Wochen waren es erst 1862.
Weiß man, wie stark sie genutzt werden?
Ja. In der ersten Woche wurden dem Land 73.115 Testungen mit 889 positiven Befunden gemeldet. In der zweiten Woche waren es bereits 364.555 Tests mit 2890 positiven Ergebnissen. In der vergangenen Woche hat es 730.993 Test gegeben. Davon waren 4.799 positiv. Bis Montagabend dieser Woche gab es 147.679 Tests und 1.179 positive Ergebnisse.
Wurde sonst noch getestet?
Allein in der neunten Kalenderwoche gab es knapp 900.000 Schnelltests in Pflege- und Eingliederungshilfeeinrichtungen, Dialysezentren oder Krankenhäusern sowie in Vorsorge- und Reha-Einrichtungen. Hinzu kommen Tests in Betrieben und Schulen, die das Ministerium nicht genau beziffert.
Also gibt es keine Nachschubschwierigkeiten?
Im Großen und Ganzen offenbar noch nicht. Sowohl Betreiber von Zentren als auch mehrere Hausärzte bestätigen auf Anfrage, sie hätten keine Probleme, Schnelltests zu bekommen.
Sind die kostenlosen Teststellen voll ausgelastet?
Nicht voll, aber immer besser. Seit die Menschen in vielen Städten nur noch in die Geschäfte dürfen, wenn sie einen negativen Schnelltest vorweisen können, ist das Interesse an Schnelltests rapide gestiegen. Auch bei vielen Ärzten haben die Anfragen in den vergangenen Tagen zugenommen. Vor der neuen Regelung dienten solche Tests meist nur dazu, entspanntere Treffen im behördlich vorgeschriebenen kleinen Kreis zu ermöglichen.
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Ist denn das Thema Sicherheit mit Blick auf Ostern nicht gerade besonders wichtig?
Absolut. Experten gehen dann auch davon aus, dass die Testungen in den nächsten Tagen weiter stark zunehmen werden. Sie raten deshalb dazu, so schnell wie möglich einen Termin zu machen. Das ist mal einfach, mal kaum noch möglich. In einigen Städten ist speziell am Wochenende bereits alles ausgebucht. Denn weil ein Coronatest immer nur als „Momentaufnahme“ gilt, die nur für einige Stunden weitgehend Sicherheit gibt, wollen viele Menschen den Test zeitlich möglichst kurz vor den Treffen machen. Viele Center haben deshalb auch an den Osterfeiertagen geöffnet. Empfohlen wird: Vorher anrufen oder im Internet nach freien Terminen schauen.
Kann ich alternativ nicht einen Selbsttest machen?
Natürlich, wenn Sie denn einen bekommen. Ob Aldi, Lidl, Penny, dm oder Rossmann – Zahlen nennt niemand in der Handelsbranche. Das Interesse der Kundschaft ist aber offenbar groß. Die Discounterketten Aldi Nord und Aldi Süd sprechen auf Anfrage mittlerweile zwar von einer regelmäßigen Belieferung aller Standorte, können aber bei hoher Nachfrage nicht ausschließen, dass die Selbsttests „vereinzelt kurzzeitig vergriffen“ sind. Reservierungen seien leider nicht möglich. Ähnlich antworteten alle angefragten großen Anbieter.
Wo gibt es denn gerade Schnelltests?
Überall und nirgends. Soll heißen: Das lässt sich pauschal nicht sagen. Selbst innerhalb einer Stadt ist die Lage in einzelnen Filialen eines Anbieters oft völlig unterschiedlich. Also nicht nach dem ersten Fehlversuch aufgeben. Wer hartnäckig ist, bekommt meist irgendwo eine Schachtel mit Tests.
Was kosten die Selbsttests mittlerweile?
Zwischen 3,99 und 6,99 Euro – und damit kaum weniger als bei der Einführung vor gut vier Wochen. Vor Ostern dürfte sich das wegen der starken Nachfrage auch nicht ändern. Und selbst nach den Feiertagen erwarten Branchenkenner einen Preissturz erst dann, wenn das Angebot immer größer wird.