An Rhein und Ruhr. Die Zahl der infizierten Urlauber steigt. Corona-Fälle im Ausland machen gut ein Zehntel der Fälle aus – drei Länder sind besonders auffällig.
Seit etwas mehr als einem Monat sind in NRW nun Sommerferien – und zurückgekehrte Urlauber und Urlauberinnen spielen zunehmend eine Rolle beim Corona-Infektionsgeschehen. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums entfielen in der Woche bis zum 25. Juli knapp neun Prozent (273 Fälle) der Corona-Infektionen auf Reiserückkehrer aus dem Ausland. Demnach infizierten sich die meisten Reisenden in Spanien.
Beinahe jeder dritte NRW-Urlauber, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde, kam aus dem Land zurück, das derzeit wegen seiner hohen Infektionswerte von der Bundesregierung als Hochinzidenzgebiet eingestuft wird. Diese Einstufung gilt bisher auch für die Niederlande. Aus dem Nachbarland von Nordrhein-Westfalen kamen 12,1 Prozent der Infizierten. Danach folgten die Türkei mit 7,7 Prozent und Griechenland mit vier Prozent.
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte einen Anstieg der neuen Corona-Fälle unter den Reiserückkehrern. Es zeige sich „eine zunehmende Rolle reiseassoziierter Fälle am derzeitigen Infektionsgeschehen“, heißt es im wöchentlichen Lagebericht des Instituts.
In den vergangenen vier Wochen seien deutschlandweit zwölf Prozent aller übermittelten Ansteckungen im Ausland geschehen. Für die Türkei haben sich die gemeldeten Ansteckungen in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche sogar verdoppelt. Die meisten Corona-Infektionen geschehen allerdings nach wie vor in Deutschland. Laut dem Gesundheitsministerium waren das für NRW zuletzt über 90 Prozent der Fälle.
Corona-Einreiseregeln ändern sich ab Sonntag
Ab Sonntag ändern sich die Einreiseregeln nach Deutschland, das hat das Bundeskabinett am Freitag beschlossen. Die Neuregelung diene dazu, die Eintragung zusätzlicher Infektionen nach Deutschland möglichst gering zu halten. Ab diesem Sonntag müssen alle Menschen ab zwölf Jahren bei ihrer Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist: mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis.
Eine solche Vorgabe gibt es bisher schon für alle Flugpassagiere. Künftig gilt dies für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn. Außerdem soll es nur noch zwei statt drei Kategorien für weltweite Gebiete mit höheren Infektionsrisiken geben: Hochrisikogebiete und Gebiete, in denen neue, besorgniserregende Virusvarianten kursieren.(rku/afp/dpa)