Argentinien, Iran und Südkorea: Wer einmal die besonderen Gebiete befahren will, muss sich von den gewohnten Regionen verabschieden

Das höchste Skigebiet der Welt findet sich nicht in Österreich oder der Schweiz. Auch die nordamerikanischen Skiorte können nicht mit Gulmarg im indischen Himalaya mithalten. Dort fahren die Gondeln ganz nah an die 4000-Meter-Marke ran. Wer die besonderen Gebiete mit den Superlativen schlechthin sehen will, muss sich von den gewohnten Zielen verabschieden: Die schneereichste Region liegt in Chile, die längste Tiefschnee-Piste in Argentinien, die Region mit den längsten Öffnungszeiten findet man in Südkorea. Hier die Liste mit den ultimativen Zielen:

Las Lenas (Argentinien)

Wer den Tiefschnee-Kick sucht, kann sich in den Anden in einen wahren Rausch fahren. Freerider und Skiverrückte aus der ganzen Welt pilgern nach Las Lenas. Mit sieben Kilometer Länge finden sie dort eine der längsten Tiefschnee-Abfahrten überhaupt. Beliebt ist das argentinische Ski-Gebiet auch bei den Männern des Schweizer Ski-Teams: 2008 absolvierten sie hier ihre Vorbereitung auf die Wintersport-Saison. Dort liegt nämlich noch jede Menge Schnee, wenn in Europa Sommer ist. www.laslenas.com

Sisimiut (Grönland)

Die Durchschnitts-Temperatur in der zweitgrößten Stadt Grönlands beträgt -15 Grad. Damit dürfte das Skigebiet zu den kältesten der Welt zählen.

www.greenland-guide.gl

Portillo (Chile)

Die Gebiete mit dem meisten Schnee finden Skifahrer in Südamerika. Portillo kann sogar zur Schneefalle werden. Lawinen und Niederschläge schneiden die chilenische Region gerne mal von der Außenwelt ab. Besonderheit: 1966 fand hier die einzige Ski-WM der südlichen Halbkugel statt. Freeride-Hänge, Heli-Skiing, zahlreiche rote und schwarze Pisten sind ebenfalls sehr beliebt bei den Profis und bei Urlaubern, die Skivergnügen im europäischen Sommer suchen. www.skiportillo.com

Palandöken (Türkei)

Für einige wenige Skifreaks zählen waldreiche Strecken zwar zu den schönsten Slalompisten. Aber wer schon einmal unliebsame Bekanntschaft mit einem Baum gemacht hat, ist in Ostanatolien besser aufgehoben. Palandöken hat nicht nur eine Infrastruktur in Alpenqualität, es zählt auch zu den wenigen garantiert baumfreien Skigebieten der Welt. www.palandokenskicenter.com

Gulmarg (Indien)

Dort stehen die höchsten Berge, folglich liegt in Indien auch das höchste Skigebiet der Welt. Der Skifahrer ist oftmals zwischen 3500 und 4000 Metern unterwegs. Erst im vergangenen Winter ist Gulmarg ganz an die Spitze gerückt. Bis 2007/2008 galt Chacaltaya in Bolivien als höchstes Skigebiet der Welt. Aber der Gletscher auf 5200 Metern ist mittlerweile völlig verschwunden. Zum Vergleich: Die Bergstation des Kleinen Matterhorns liegt auf 3883 Metern. Die 36 Sechser-Gondeln in Gulmarg reichen nochmal 100 Meter weiter rauf. Sehr beliebt ist der etwa halbstündige Aufstieg zum Gipfel des Apharwat (4124 m). www.skihimalaya.com

Muju (Südkorea)

Bis zu 16 Stunden laufen die Bahnen, Schluss ist meist erst um Mitternacht. Dazu sind die jungen Skigebiete auch noch topmodern. Die Architekten haben größtenteils auf Glas und Beton verzichtet und Klein-Tirol in die asiatische Landschaft gesetzt, indem sie Gebäude mit viel Holz und Spitzgibeln kreiert haben. www.mujuresort.com

Spindlermühle (Tschechien)

Das Riesengebirge macht seinem Namen zwar keine Ehre, schließlich ist es nur ein Mittelgebirge. Aber die Pisten können sich sehen lassen: Die Abfahrten sind überwiegend anspruchsvoll, selbst Snowboarder kommen im Spaßpark auf ihre Kosten. Im europäischen Vergleich wird man kaum ein günstigeres Skigebiet finden: Großer Gratisparkplatz in Hromovka, Dreitagespass knapp 80 Euro, XXL-Appartement im Hotel Westend ab 30 Euro pro Person mit Frühstück. www.spindleruv-mlyn.com

Elbrus-Gebirge (Iran)

Die Gebiete Dizin und Tochai gehören mit ihren Liftanlagen aus längst vergangenen Tagen nicht zu den komfortabelsten. Schneesicherheit wird garantiert, es gibt 30 Kilometer Pisten und der Preis ist der Hammer: Ein Tagespass kostet in der Hochsaison nur acht Euro. www.skifed.ir

Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)

Superlative sind ein Muss in dem arabischen Luxus-Staat. Nur logisch also, dass in Dubai die größte künstliche Piste der Welt wartet: Die 700 Meter lange Abfahrt befindet sich in einer Halle, die auch bei Außentemperaturen von 45 oder 50 Grad auf winterliches Alpen-Niveau runter gekühlt wird. Damit ist es das heißeste und niedrigste Skigebiet der Welt. www.skidxb.com