Diverse Zusatzgebühren verteuern die vermeintlichen Schnäppchenticket

Reisende zahlen für Schnäppchentickets bei Billigfliegern häufig mehr, als die Preistafeln auf den ersten Blick verraten. Die genauen Gebühren sind meist nur schwer zu entdecken.

Gepäck: Immer mehr Billigflieger verlangen schon für das erste aufzugebende Gepäckstück Geld. Bei Ryanair etwa fallen je einfachem Flug im Internet zehn Euro für den ersten Koffer an und 20 Euro für jedes weitere Gepäckstück. Am Schalter beträgt die Gebühr 20 Euro je Gepäckstück und einfachem Flug. Germanwings verlangt im Internet bis zu 5,95 Euro, am Schalter bis zu 11,90 Euro. Bei Easyjet sind die Kosten von der Strecke abhängig. Air Berlin, Condor und TUIfly nehmen je nach Flugziel noch ein bis zwei Gepäckstücke kostenlos mit. Kostenfrei ist das Handgepäck, häufig gilt eine Gewichtsgrenze.

Übergepäck: Die meisten Fluggesellschaften erlauben mindestens 20 Kilo Gepäck, diese Obergrenze gilt auch bei mehreren Gepäckstücken. Für jedes weitere Kilo Gepäck werden pro Strecke bis zu 20 Euro fällig. So verlangt TUIfly acht Euro, Easyjet zwölf Euro, Ryanair erhebt 15 Euro je Kilo über die Freigrenze von 15 Kilo hinaus. Germanwings kassiert bis zu 8,33 Euro ab 23 kg. Air Berlin verlangt auf Strecken über 3000 Meilen 20 Euro, bei Inlandsflügen fünf Euro. Bei Condor sind für Kurz- und Mittelstrecken pro Kilo vier Euro fällig, auf Langstrecken acht Euro je Strecke.

Sportgepäck: Wer sein Rad oder Surfbrett mitnehmen will, muss bei TUIfly und Germanwings bis zu 29,75 Euro zahlen. Easyjet verlangt im Internet 25 Euro, am Flughafen 35 Euro. Bei Ryanair sind es 30 beziehungsweise 40 Euro je einfacher Strecke. Bei Air Berlin kosten große Sportgeräte einheitlich 25 Euro. Golfgepäck und einige andere Sportgeräte bis 30 kg werden kostenlos befördert. Bei Condor ist die Mitnahme von Golfausrüstung zwar kostenlos, für andere Sportgeräte fallen aber 25 Euro an. Die Preise gelten immer pro Strecke. Wiegen die Geräte mehr als 30 Kilo, wird es noch teurer.

Sitzplatzreservierung: Bei einigen Billigfliegern ist das Reservieren eines Sitzplatzes nicht möglich, bei den anderen kostet das Buchen eines festen Platzes extra. Air Berlin verlangt pro Person und Strecke zehn Euro für Strecken unter 3000 Meilen und 15 Euro für längere Strecken. TUIfly kassiert neun Euro auf normalen Plätzen, an Notausgängen 25 Euro. Bei Condor sind 15 Euro fällig. Bei Ryanair können Fluggäste für einen Aufpreis von zwei Euro früher als die anderen einsteigen und sich die besten Plätze sichern. Den gleichen Service gibt es bei Easyjet, der Preis variiert.

Buchungsart: Bei einigen Gesellschaften ist nur die Buchung per Internet kostenlos. Für eine telefonische Bestellung werden pro Strecke Extragebühren fällig. Bei Easyjet sind dies elf Euro, bei Germanwings bis zu 9,52 Euro und bei TUIfly zwischen 7,50 und neun Euro. Bei Ryanair sind Flüge telefonisch nicht zu den selben Konditionen buchbar wie im Internet. Bei Condor kostet das das Buchen am Telefon genauso viel wie im Internet - da auch dort eine Servicegebühr anfällt. Bei Air Berlin zahlen die Kunden 25 Euro, aber auch im Internet fällt eine Buchungsgebühr an.

Kreditkartenzahlung: Alle Billigflieger haben auch kostenlose Zahlungsvarianten, meist die Lastschrift. Der Hinweis auf diese Möglichkeit wird oft gut versteckt. Die Buchung per Kreditkarte kostet dagegen meist Gebühren. Bei Easyjet werden mindestens rund 3,50 Euro pro Kreditkartenbuchung fällig. Bei Ryanair kostet die Kartenzahlung fünf Euro je Strecke. Passagiere von Air Berlin zahlen bis zu sieben Euro Kreditkartengebühr, bei Germanwings und TUIfly bis zu 7,14 Euro.

Versicherungen: Wer sein Ticket im Internet bestellt, läuft bei den meisten Gesellschaften Gefahr, ungewollt eine kostenpflichtige Reiseversicherung mit abzuschließen. Oft ist das entsprechende Kästchen auf der Internetseite automatisch angekreuzt und muss erst weggeklickt werden - teils sind dafür bis zu drei Klicks nötig.