Vor dem Start alle Preise vergleichen. Oft sind die Linienflieger sogar billiger

Für 19 oder 29 Euro nach Palma. Immer noch werben viele Airlines mit Tiefstpreisen. Doch die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Die Kosten neben der eigentlichen Flug-Gebühr steigen weiter. Es gibt längst die Gepäckgebühr, Kosten für die Sitzplatzreservierung, Aufpreise, wenn der Koffer zu schwer ist.

Bei manchem Günstigflieger sind die Preise für Zusatzleistungen mitunter teurer als das Ticket selbst. Der klassische Billigflieger ist auf Sinkkurs. Die Kosten für die Flüge sind inzwischen bei Easyjet oder Ryanair oftmals höher als bei Linienfliegern wie Lufthansa, Air France oder Iberia.

Flugreisen Aktuell machte den Preis-Test. Wir untersuchten im Internet, was die Flüge wirklich kosten. Unter der Preislupe: Flüge von den NRW-Flughäfen zu Zielen in Europa. Der Reisezeitraum war beim 1. Test kurzfristig Mitte April, beim 2. Test weit im Voraus Anfang September.

Ein Getränk gibt es gratis – aber nicht immer

Die erste Destination: München. Lufthansa verlangt für beide Buchungstermine hin und zurück 103 Euro. Air Berlin ist mit 118 Euro beim Reisedatum im April etwas teurer, dafür mit 94 Euro im Herbst günstiger. Pluspunkt bei beiden Airlines ist die Auswahl verschiedener Abflugzeiten auch beim günstigen Tarif. Auch bei der zweiten innerdeutschen Verbindung von Köln nach Berlin-Tegel verlangt die Kranichairline den günstigsten Tarif von 103 Euro inklusive Gratisgetränk. Billigairline TUIfly unterbietet diesen mit 96 Euro und 68 Euro, allerdings gibt es Erfrischungen nur gegen Aufpreis. Bei europäischen Flügen sind die Differenzen zwischen den Tarifen größer. So auf dem Flug von Düsseldorf nach Madrid. Bei der Iberia kostet das Retour-Ticket im April für den zweistündigen Flug 516 Euro. Günstigflieger Air Berlin verlangt 523 Euro, inklusive Umstieg in Palma de Mallorca. Der Septemberflug wird bei beiden Airlines günstiger. Im Vergleich liegt Iberia mit 104 Euro vorn, Air Berlin fordert 318, wieder mit Umweg über die Balearen Insel.

Bei der Testroute nach Nordeuropa punkten die Billigairlines. 203 Euro und 151 Euro lautet der Preis der skandinavischen Airline SAS für den Flug von Düsseldorf zum Großairport Arlanda. Ryanair nimmt 46 Euro oder 58 Euro. Haken: Ryanair fliegt den abgelegenen Flughafen Skavsta, abseits von Stockholm, an.

Test Budapest. Von Düsseldorf aus fliegt Lufthansa für 171 Euro beziehungsweise 104 Euro an die Donaumetropole. Kurzfristig ist Easyjet ab Dortmund mit 149 Euro die billigere, beim späteren Flugdatum mit 114 Euro teurere Alternative plus Gebühr für aufgegebenes Gepäck.

Und wie sieht es preislich mit Flügen in die ganze Welt aus? Die Auswahl an Low Cost Airlines mit Langstreckenverbindungen ist recht dünn. In der Vergangenheit mussten viele Fluggesellschaften in diesem Segment Konkurs anmelden.

Fazit: Innerhalb Deutschlands wird auch kurzfristig meist bei allen Airlines recht günstig geflogen. Innerhalb Europas zeigt sich ein etwas differenziertes Bild. Nicht selten werden aus Low Cost auch mal High Cost Airlines. Und die traditionellen Fluggesellschaften liegen im Preis vorn.