Beim Auslandsschutz sollten Ältere das Kleingedruckte beachten
Ob Auslands-Krankenversicherung oder Komplettpaket: Bei Reiseversicherungen gilt: je älter, desto teurer. Fast alle Anbieter haben ab einem bestimmten Alter Zuschläge eingeführt. Einige versichern gar nicht mehr. Bei der Union Reiseversicherung (URV) wird es ab 60 Jahren kritisch. Der Beitrag für die Auslandsreise-Krankenversicherung erhöht sich. Auch die Jahrespolice steigt um rund 300 Prozent. Die URV steht nicht allein. Bei Jahresverträgen für Krankenversicherungen kalkulieren viele Versicherer das höhere Risiko mit ein. Auch bei der Europäischen Reiseversicherung zahlen über 65-Jährige mehr für die Jahrespolice. Zuschläge verlangt auch Mondial Assistance für Reisende ab 70 Jahren – von der Versicherung für Einzelreisen bis zu Jahresversicherungen. Dagegen gibt es bei der Hanse-Merkur – wie bei der URV – nur bei Krankenversicherungen einen Aufschlag ab 66 Jahren bis 75 Jahren. Dann ist das Höchstalter erreicht.
Stichwort Höchstalter: Darauf sollten Senioren achten. Sonst schließen sie vielleicht eine nicht gültige Versicherung ab oder reisen bei bestehenden Verträgen ohne Schutz. Zum Beispiel bei Familienversicherungen. Bei der Europäischen Reiseversicherung darf das älteste Familienmitglied bis 64 Jahre alt sein, bei Hanse-Merkur 65 und bei der URV 69 Jahre. Wer älter ist, der ist nicht mitversichert.
Und bei einer laufenden Jahresversicherung mit automatischer Verlängerung, sollte man die Versicherungsbedingungen studieren. Denn die Versicherer machen nicht auf das Überschreiten der Altersgrenze aufmerksam. Einen finanziellen Schaden wegen nutzlos geleisteter Zahlungen hat man zwar nicht, denn das Geld kann zurückverlangt werden. Aber im Ernstfall, vor allem bei Krankheit oder Unfall im Urlaub, müsste man große Summen selbst übernehmen. Gibt es im Vertrag ein Höchstalter, dann lässt sich mit der Versicherung handeln oder man wechselt den Anbieter.
Ein genereller Tipp: Wer vor der Reise zum Arzt geht und sich die Reisefähigkeit bestätigen lässt, erspart sich im Krankheitsfall Diskussionen mit der Versicherung über vermutete Vorerkrankungen. Einige Versicherungen, wie die Europäische Reiseversicherung und Mondial Assistance, bieten bei Vorerkrankungen eine Telefon-Beratung an. Wer sich an die Empfehlungen der Versicherungsärzte hält, hat später keine Probleme mit der Zahlungswilligkeit der Versicherung.